Akutgeriatrie
Klinik zieht positives Fazit

Das Krankenhaus Neumarkt zieht nach einem halben Jahr Bilanz. Bei einem Großteil der Patienten werde eine Besserung erzielt.

19.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:20 Uhr
Prof. Dr. Martin Ritt leitet die aktugeratische Tagesklinik. −Foto: Foto Hailer

Seit dem 5. März ist die akutgeriatrische Tagesklinik der Medizinischen Klinik III unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Martin Ritt im Klinikum Neumarkt in Betrieb. Die bisherigen Erfahrungen seien durchwegs sehr positiv, schreibt das Krankenhaus in einer Pressemitteilung. Bei dem Großteil der Patienten sei eine Besserung der akuten und chronischen Krankheiten erzielt worden. Bei den meisten Patienten sei außerdem deren Selbsthilfefähigkeiten erhalten beziehungsweise Pflegebedürftigkeit vermieden oder zumindest reduziert worden.

Bis zu elf Patienten

In der akutgeriatrischen Tagesklinik werden laut dem Krankenhaus Patienten mit 70 Jahren oder älter zwischen 8 und 15.30 Uhr medizinisch betreut. Bis zu elf Patienten würden bisher gleichzeitig parallel behandelt und therapiert, täglich sei eine ärztliche Visite. Weitere ärztliche Diagnostik und Therapie würden je nach Indikation und Symptomen der Patienten durchgeführt. Zusätzlich erfolgten täglich (früh-)rehabilitative Maßnahmen in Einzel- und Gruppentherapie durch Krankengymnasten, Physikalische Medizin, Ergotherapeuten, Logopäden und Psychologen. „Diese beinhalten zum Beispiel Gehtraining, Kräftigungsübungen, Gleichgewichtstraining, Wärme- oder Kälteanwendungen, Massagen, Training in den Aktivitäten des täglichen Lebens, Entspannungsübungen und Gedächtnistraining“, heißt es vom Klinikum.

Tägliche Therapie und Pflege

Auch erhielten die Patienten täglich aktivierend therapeutische Pflege. Dabei würden den Patienten die Medikamente gerichtet und erfolgten Verbandswechsel. Darüber hinaus stehe ein Sozialdienst unter anderem zur Hilfsmittelberatung zur Verfügung. Mittagessen und Zwischenmahlzeiten sowie Kalt- und Warmgetränke würden zur Verfügung gestellt. „Am späten Nachmittag, am Abend, an den Wochenend- und Feiertagen sind die Patienten wieder in ihrer gewohnten Umgebung zuhause. In der Regel erstreckt sich ein Aufenthalt der Patienten in der akutgeriatrischen Tagesklinik über etwa 15 Tage“, erklärt das Klinikum. Für die täglichen Transporte sorge ein Fahrdienst. Die Kosten für die akutgeriatrische Tagesklinik und den Fahrdienst würden von den Krankenkassen übernommen.

Voraussetzung für einen Aufenthalt sei ein akutmedizinischer Handlungsbedarf. Dies könnten zum Beispiel eine Allgemeinzustandsverschlechterung, verschiedene akute und chronische Krankheitsbilder sowie geriatrische Syndrome, unter anderem Medikationsprobleme wie die Einnahme von fünf oder mehr Medikamenten pro Tag, Sturzereignisse, Gangstörungen, Altersdepression, Gedächtnisstörungen, Frailty (sogenannte Gebrechlichkeit im Alter), Sarkopenie (verminderte Muskelmasse und -funktion im Alter)sein.