Spendenaktion
Kronkorken helfen Krebskranken

Berchinger können Verschlüsse ihrer Bierflaschen bei Getränke Brüderlein abgeben. Der Händler unterstützt damit eine Aktion.

25.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:35 Uhr
Walter und Nicole Brüderlein zeigen einen Teil der Kronkorken, die beim gleichnamigen Getränkehändler in Berching bereits abgegeben wurden. −Foto: Bernhard Neumayer

Svenja hat Krebs. Um kranke Kinder wie Svenja zu unterstützen, hat sich Stefan Rambacher eine süffige Idee einfallen lassen, bei der jeder mitmachen kann.

Der Unterfrankene sammelt Kronkorken, etwa von Bierflaschen, um sie anschließend bei einem Schrotthändler versilbern zu lassen. Das eingenommene Geld kommt dann krebs- und leukämiekranken Kindern zugute.

Als Nicole Brüderlein vom Getränkehandel Brüderlein aus Berching online von der außergewöhnlichen Spendenaktion erfahren hat, war sie sofort dabei. „Es ist eine so simple Aktion, bei der jeder etwas Gutes tun kann“, sagt die 39-Jährige. Seit Dienstag nimmt sie im Familienbetrieb in der Straße „Zum Elysium 2“ Kronkorken an.

Während in Unter- und Oberfranken bereits zahlreiche Annahmestellen Kronkorken von Bier- und Limoflaschen sowie Aluminiumschraubverschlüsse von Wasser-, Wein- oder Saftflaschen sammeln, ist der Berchinger Familienbetrieb Brüderlein wohl die erste Anlaufstelle im Landkreis Neumarkt. Zumindest haben sowohl Initiator Stefan Rambacher als auch Nicole Brüderlein noch nichts davon gehört, dass es bisher weitere Annahmestationen rund um Neumarkt gebe.

Kronkorken bei Getränke Brüderlein in Berching abgeben

„Ich würde mich aber freuen, wenn sich weitere Freiwillige an der Spendenaktion beteiligen“, sagt Nicole Brüderlein, die selbst zwei Töchter hat. Wie stark die DiagnoseKrebsdas Leben verändert, erlebte die zweifache Mutter in ihrer Familie. Ihre Schwiegermutter verstarb an der Krankheit. Umso mehr freut es Nicole Brüderlein, dass die Resonanz auf die Kronkorken-Aktion in Berching bereits jetzt groß sei. Ihr Facebook-Beitrag wurde über 25 Mal geteilt (Stand: Freitagnachmittag).

Und auch die Aufbewahrungsbox mit den Kronkorken bei dem Berchinger Getränkehändler füllt sich immer mehr. Erste Vereine aus der Großgemeinde Berching haben bereits Kronkorken bei Brüderlein abgegeben.

„Mal schauen, wie viele Kronkorken bei mir in einem Monat zusammenkommen.“Nicole Brüderlein, Getränke Brüderlein

In Unter- und Oberfranken schlägt die Aktion noch größere Wellen. Die Resonanz sei riesig, obwohl er erst Anfang Januar damit gestartet habe, sagt Stefan Rambacher. Bis Dezember sammelt er Kronkorken und Aluverschlüsse. Am Ende des Jahres will er mindestens fünf Tonnen zusammenhaben. Wie viel Geld er dafür bekommt, weiß er selber nicht.

Der Schrotthändler aus Rambachers Region, der den besten Preis bietet und die Aktion vielleicht sogar selbst unterstützt, bekommt am Ende den Zuschlag. Die gesamte Spendensumme fließt dann an den Verein „Elterninitiativeleukämie- und tumorkranker Kinder Würzburg“, der damit drei Kinderkrebsstationen unterstützt.

Verein hilft Station Regenbogen in Würzburg

Unter anderem profitiert die Station Regenbogen in Würzburg, in der Svenja Rambacher war. Vor zweieinhalb Jahren klagte die damals Achtjährige über Bauchschmerzen. Der Arzt entdeckte daraufhin einen bösartigen Tumor in der Niere. Nach einer Operation und zahlreichen Chemotherapien geht es Svenja nach Aussagen ihres Vaters nun besser. Alle drei Monate muss sie zur Nachsorge nach Würzburg.

Sammeln:Abgeben:
Stefan Rambacher sammelt Kronkorken und Aluverschlüsse. Man sollte sie getrennt voneinander und vor allem ohne Müll abgeben.Nicole Brüderlein in Berching nimmt nur Kronkorken und keine anderen Verschlüsse an. Die Lagerkapazitäten im Getränkehandel seien begrenzt. „Wenn jetzt aber jemand privat auch Aluverschlüsse sammelt und sie mir dann mit ins Auto schmeißt, wenn ich nach Unterfranken fahre, nehme ich die natürlich auch mit.“

Aus Dankbarkeit will Familie Rambacher nun an den Verein etwas zurückgeben. Als er eines Tages einen Kronkorken in der Hand hatte, kam Stefan Rambacher die Idee. Nicole Brüderlein will ihre gesammelten Kronkorken persönlich bei Rambacher abgeben. „Mal schauen, wie viele Kronkorken bei mir in einem Monat zusammenkommen.“