Bürgerentscheid
LBV kritisiert Rewe-Pläne für Bruck

Der Landesbund für Vogelschutz lehnt einen weiteren Supermarkt in Bruck ab und warnt vor Zersiedelung und Flächenfraß.

01.03.2022 | Stand 15.09.2023, 7:07 Uhr
Der LBV hofft, dass sich die Brucker Bürger am Sonntag, 6. März, gegen die Ansiedlung eines Rewe-Markts in Mögendorf entscheiden. −Foto: Cornelia Lorenz

Bis Sonntag, 6. März, können die Brucker noch darüber abstimmen, ob sich in Mögendorf ein Rewe-Markt ansiedeln darf oder nicht. Jetzt meldet sich der Landesbund für Vogelschutz (LBV) zu Wort und spricht sich klar dagegen aus.

Der LBV kritisiert in einer Pressemitteilung den mit demBau eines neuen Supermarktsan der B85 zwischen Bruck und Mögendorf verbundenen Landschaftsverbrauch. Im Südwesten des Kernorts Bruck gebe es dagegen große unbebaute Bereiche, die sich für eine Nachverdichtung eigneten. Der Standort an der Einmündung der Staatsstraße 2150 in die B85 verletzt nach Einschätzung des LBV das vorgeschriebene Anbindegebot. Demnach müssen neue Gewerbegebiete an geeignete bestehende Siedlungseinheiten anschließen. Ausnahmen könnten im Brucker Fall aufgrund alternativer Flächen nicht geltend gemacht werden.

Der geplante Supermarkt widerspricht nach Auffassung des LBV außerdem dem Grundsatz des Bayerischen Landesentwicklungsprogramms, wonach „eine Zersiedelung der Landschaft und eine ungegliederte, insbesondere bandartige Siedlungsstruktur vermieden werden“ sollen. Genau diese Entwicklung werde aber beim geplanten Rewe auf der „grünen Wiese“ in Gang gesetzt. Bodenwöhr, Mögendorf und Bruck würden zu einem Siedlungsbrei zusammenfließen, schreibt der LBV in seiner Mitteilung.

LBV sorgt sich um Landschaftsschutzgebiet

Für den Naturschutzverband ist es nicht nachvollziehbar, dass dieMarktgemeindedie „Entwertung des angrenzenden Landschaftsschutzgebiets und eines landschaftlichen Vorbehaltsgebietes zwischen Schöngras und Bruck“ billigend in Kauf nehme. „Statt nach alternativen Lösungen zu suchen, wird hier dem Flächenfraß weiter Vorschub geleistet“, kritisiert Christoph Bauer, Leiter der LBV-Bezirksgeschäftsstelle Oberpfalz.

Der LBV hält es für fragwürdig, dass der Markt Bruck „einen fünften Nahversorger für unverzichtbar“ halte. „Die Fragstellung des Bürgerentscheides halten wir für manipulativ. Von einer Unterversorgung im Einzelhandel kann keine Rede sein“, kommentiert Zeno Bäumler, Vorsitzender der LBV-Kreisgruppe Schwandorf, in der Mitteilung.