Programm
Leben in der eigenen Wohnung

Michael, Markus und ihr neuer Mitbewohner Mutalla leben gemeinsam in einem Reihenhaus in Neumarkt.

21.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:01 Uhr
Mutalla (von links), Michael und Markus wohnen jetzt in einer Wohngemeinschaft. −Foto: Sanela Leto

Zusammen kochen und backen sie, organisieren neben ihrer Arbeit auch zusammen den Haushalt: Michael, Markus und Mutalla sind Teilnehmer am Angebot „Ambulant Unterstütztes Wohnen“ der Lebenshilfe Neumarkt.

„Eine Tagesaufgabe ist sehr wichtig für das Wohlbefinden“, sagt Sanela Leto, die das Angebot leitet. In dem Programm werden die drei Männer in ihrem selbstständigen Wohnalltag punktuell unterstützt und begleitet. Begonnen hat es in den Wohneinrichtungen der Lebenshilfe Neumarkt. Die nächste Station in Richtung Selbstständigkeit war der Umzug in eine sogenannte Außenwohngruppe, in der sich die jungen Männer auf das Leben in einer Wohngemeinschaft vorbereitet haben.

Die Lebenshilfe Neumarkt beschreitet seit längerem den Weg des „Ambulant unterstützten Wohnens“, um auch individuelle Wohnmöglichkeiten für Menschen mit Beeinträchtigung anzubieten. Zirka 30 Menschen mit Unterstützungsbedarf wohnen laut Lebenshilfe aktuell in einer eigenen Wohnung oder Wohngemeinschaft in und um Neumarkt und werden dabei stundenweise durch zehn Mitarbeiter begleitet.

Dabei geht es im Kern immer um die Befähigung zum selbstständigen Wohnen und die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, so die Lebenshilfe. Das heißt, es wird nicht nur in Krisenzeiten geholfen, sondern es werden generell auch gemeinsame Unternehmungen angeboten, zum Beispiel Stammtische und Ausflüge, aber auch die Unterstützung im Sinne der politischen und sozialen Teilhabe in der Gesellschaft.

Das Büro des „Ambulant Unterstützten Wohnens“ befindet sich in der Kastengasse: Hier ist die Anlaufstelle für Interessierte zu ersten Gesprächen, Informationen und gegenseitigen Austausch. Um eine passende Wohnung zu finden, agiert die Lebenshilfe in manchen Fällen als Zwischenvermieterin, um Wohnraum für Interessierte zu sichern. Trotzdem brauche es zusätzlich Wohnungseigentümer, „die an Menschen mit Behinderungen vermieten, Behörden, die dies unterstützen und eine Gesellschaft, in der Vielfalt gewünscht ist“, so die Lebenshilfe.