ASV Neumarkt
Leidl freut sich: „Team ist heiß“

Bayernligist ASV Neumarkt will sich bei den wohl ebenfalls gesicherten Gebenbachern als Favorit wohlfühlen.

17.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:26 Uhr
Lothar Röhrl
Eine Menge Grüne (8) und dazwischen ein paar Rote (4): So hatte am vergangenen Samstag oft das Abwehr-Netz des SpVgg Ansbach (in Grün) beim 3:0-Auswärtssieg beim ASV Neumarkt ausgesehen. In Gebenbach will sich der ASV besser präsentieren. −Foto: Lothar Röhrl

Nicht in jedem Spiel dieser Saison prallt ein attackierender ASV Neumarkt von einer dichten Abwehr-Mauer ab, um sich im Gegenzug von schnellen Spitzen des Gegners böse pieksen zu lassen. Genau das ist am vergangenen Samstag beim Gastspiel der SpVgg Ansbach (0:3) passiert. Angestachelt von diesem Erlebnis und dem von Trainer Kevin Leidl ausgegebenen Ziel eines Auswärtssieges reist der ASV an diesem Freitag zur DJK Gebenbach bei Amberg.

Ab 19 Uhr geht der Gast aus einer komfortableren Warte in dieses Spiel, als das beim Gastgeber der Fall ist. Gut: Wer, wie Gebenbach nach 23 von 34 Spielen 14 Punkte besser als die Mannschaft (Karlburg) auf dem ersten Relegationsplatz steht, könnte eigentlich beruhigt in so ein Heimspiel gehen. Doch der Tabellenneunte wird diese Saison so früh in der Rückrunde noch nicht abhaken. Und auch die Verantwortlichen beim ASV Neumarkt wie Trainer Kevin Leidl lassen das nicht zu.

Denn: Es spricht für den Ehrgeiz von Kevin Leidl, dass er sich noch lange nicht mit 45 Punkten nach 23 von 34 Punkten zufrieden geben will. Drei Weitere sollen doch bitteschön nun unter Flutlicht hinzukommen. Damit dürfte er auf gleicher Wellenlänge wie die anderen Mit-Verantwortlichen Michael Lohse, Fred Neumüller und Chris Schmidt liegen.

Drei gleich gute Torfabriken

Bei den Gebenbachern ragt in der Saison bisher Michael Jonczy heraus. Der Mittelstürmer, der auch schon für den ASV Neumarkt erfolgreich auf Torejagd gegangen war, steht bei zwölf Treffern. Das sind genauso viele wie beim derzeit besten ASV-Torjäger Christian Schrödl. Diesem folgen Daniel Haubner (11) und Selim Mjaki mit acht Toren. Und siehe da: Während beim ASV drei Mann zusammen auf 31 von 50 erzielten Toren kommen, sind es bei Gebenbach auch drei mit 30 Toren. Denn mit Nico Becker (10) und Timo Kohler (8) weist Gebenbach ebenfalls ein torgefährliches Trio auf.

Gebenbach steht mit 53 bisher erzielten Treffern gar um drei „Buden“ besser als der ASV Neumarkt da. Doch es gibt einen Grund, weshalb der ASV Neumarkt in der Tabelle um elf Punkte bei gleichzeitig gespielten 23 Partien besser platziert ist. Denn Gebenbach musste schon 43 Gegentore hinnehmen, während beim ASV Neumarkt der jetzt langzeitverletzte Torhüter Nicolas Herzig sowie dessen Pendant Lukas Wutz nur 31 Mal hinter sich greifen mussten.

Situation:Ausgeglichen:
Der ASV ließ zwar nach der Niederlage am vergangenen Spieltag den Kontakt zum Führungstrio auf sechs Punkte Rückstand anwachsen. Weil es auch noch gegen Spitzenteams wie Erlangen, Vilzing und beide Bamberger Clubs geht, ist noch viel drin.Ein Remis, ein Sieg und eine Niederlage sind bisher die Bilanz des Trainer-Quartetts Leidl/Lohse/Neumüller/Schmidt.

Weniger diese nackten Zahlen als viel mehr die Kenntnis um die Trümpfe seiner Truppe lassen Kevin Leidl sehr zuversichtlich auf den relativ kurzen Trip in die Amberger Gegend schauen. „Wir rechnen uns schon was aus. Schließlich wollen wir den Anschluss nach oben behalten“, sagte Leidl. Und: „Es geht nicht um die ‚Goldene Ananas‘. Wir wollen das Feuer behalten, das die Mannschaft so lange ausgezeichnet hat.“ Damit dieser immens die eigenen Zuschauer erfreuende Spielstil beibehalten wird, soll das Gaspedal in Gebenbach wieder voll durchgedrückt werden.

Es soll nur eine Richtung geben

Kevin Leidl gab die Marschroute vor: Statt relativ gemütliches Marsch-Tempo soll die Mannschaft den „Speed“ zeigen, der sie (auch bei den Vorgänger-Trainern) schon oft in der laufenden Saison ausgezeichnet hatte. „Eben vorwiegend nach vorne“ soll es gehen. Und nicht so, wie sich Kevin Leidl so herrlich bildhaft im Gespräch ausgedrückt hat: „Wir stellen hinten keinen Bus rein.“ Das soll heißen: Obwohl man auswärts spielt, will der ASV Neumarkt das Zepter in die Hand nehmen.

Apropos Christian Schrödl: Ausgerechnet der Torjäger mit der für diese Rolle unüblichen Rückennummer 24 ist in den vergangenen Tagen ein Wackelkandidat für die Fahrt in die Oberpfälzer Nachbarschaft gewesen. Laut Trainer Kevin Leidl sei Schrödl nach der Partie gegen Ansbach „angeschlagen“ gewesen. Noch schlechter bei der Erwartung eines Einsatzes stehe es bei Raphael Heimisch. Dieser hat sich erkrankt abgemeldet.