Auftritt
Manege frei heißt es beim Circus Mulan

15 Menschen und 30 Tiere gehören zu der Truppe, die in Neumarkt gastiert. Eine Großfamilie lebt und arbeitet hier gemeinsam.

07.02.2017 | Stand 16.09.2023, 6:37 Uhr
Bettina Dennerlohr
Jacqueline Köllner (r.) und ihr Team haben ihr Zelt in Neumarkt aufgeschlagen. −Foto: Dennerlohr

Jacqueline Köllner glitzert am ganzen Leib – schließlich trägt sie bereits ihre Arbeitskleidung, ein enganliegendes Kostüm aus grün und blau schillernden Pailetten. Köllner ist Chefin des Zirkus Mulan, der derzeit Halt an der Pelchenhofener Straße nahe der Wolfsteinschule macht. Vom 9. bis 19. Februar geben Artisten und Tiere in der Stadt ihre Vorstellungen.

Zwei Kamele stehen auf der Weide

Schon von weitem her sichtbar sind nicht nur die Wagen und das rot-gelbe Zirkuszelt, sondern auch die beiden Kamele. Cäsar und Aladdin drehen ihre Runden auf der Koppel und rupfen gemächlich Grashalme ab. Sie sind zwei von 30 Tieren, die mit dem Zirkus reisen – auch Pferde, Ponys, Esel und ein Lama gehören dazu. „Haustiere“, sagt Köllner. Ein Gegner von Wildtieren wie Elefanten oder Raubkatzen im Zirkus sei sie allerdings. „Das sind gezähmt, seit Generationen gezüchtete Tiere. Mit Wildtieren haben Zirkustiere so wenig zu tun wie unsere Hunde mit dem Wolf“, findet Köllner.

Der Zirkus Mulan ist ein Familienbetrieb – von den 15 Mitarbeitenden sind zehn mit Köllner verwandt. Auch sie, die aus der Familie Renz stammt, ist ein echtes Zirkuskind. „Mit zwei Jahren bin ich zum ersten Mal mit meinem Vater in der Manege gestanden und habe Akrobatik gezeigt“, erinnert sie sich. Ein anderes Leben zu führen, als mit dem Zirkus herumzureisen und vor Publikum aufzutreten, habe sie sich nie vorstellen können. „Wir haben das Zirkusblut in uns“, sagt sie und lacht. Seit zehn Jahren ist das Team des Zirkus Mulan zusammen. Früher zog die Gruppe vor allem durch Nordrhein-Westfalen, heute ist sie in Bayern unterwegs. In Neumarkt gastiert der Zirkus zum ersten Mal.

Zirkus ist ein Familienbetrieb

Zusammenhalt werde in den Zirkusfamilien groß geschrieben, sagt Köllner. Sein ganzes Leben mit der Familie zu verbringen mag für viele anstrengend klingen – für Köllner ist es wunderschön: „Man hat nur eine Familie im Leben, und die sollte man ehren und lieben“, sagt sie. Allerdings gehöre auch im Familienbetrieb Zirkus dazu, dass jeder genug Privatsphäre habe: „Dann ist es etwas wunderbares, wenn die ganze Familie zusammenarbeitet“, sagt Köllner.

Bei Mulan hat jeder seine feste Rolle, erklärt die Zirkuschefin – egal ob als Clown oder Artist auf dem Drahtseil, bei der Jonglage, der römischen Balance oder im Ringtrapez. Geprobt wird Minimum eine Stunde pro Tag, erklärt Köllner. Den größten Teil ihrer Zeit verwenden die Zirkusmitglieder darauf, Werbung zu machen, sagt Köllner. „Früher war das anders – da kamen Besucher quasi von selbst. Heute muss ein Zirkus um Gäste werben.“

Auftritt und Tickets

Der Zirkus spielt im beheizten Zelt an der Pelchenhofener Straße, vom 9. bis zum 18. Februar um 16 Uhr, am 19. Februar um 14 Uhr. Montag, Dienstag und Mittwoch sind Ruhetage, Donnerstag und Freitag gilt für Erwachsene der Kindereintrittspreis. In den Pausen gibt es Ponyreiten, außerdem können zB Lamas gestreichelt werden. Tickets gibt es von 10 bis 12 Uhr an der Zirkuskasse. Sie können aber auch reserviert werden unter der Infonummer (01 63) 4 50 70 86.