St. Johannes in Neumarkt
Marode Verkabelung: Grünes Licht für Renovierung im Münster

08.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:43 Uhr
Josef Wittmann
Norbert Winner am Schaltschrank in der Sakristei. Momentan laufen Heizung, Liedanzeige, Weihnachtsbäume und Münsterkrippe auf den gleichen Leitungen. −Foto: Fotos: Josef Wittmann

Die Leitungen im Münster St. Johannes sind brandgefährlich, nun darf renoviert werden – dafür sind Spenden nötig.

Eigentlich herrscht im Bistum Eichstätt ein Baustopp, weiß Domkapitular Norbert Winner zu berichten. Aber wenn es in einer Kirche im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich wird, gibt es trotz der klammen Kassen auch jetzt Baugenehmigungen und Zuschüsse aus Eichstätt.

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Über ein solches Schreiben können sich nun auch Norbert Winner und Petra Großhauser freuen, die sich in der Kirchenverwaltung der Münsterpfarrei um die neueste Baustelle der Pfarrei kümmert. Die elektrischen Leitungen und Anlagen von St. Johannes sind nämlich marode – von der Turmspitze bis unter die Juramarmorplatten des Gotteshauses.

Die Neumarkter Elektrofirma Nibler aus der Dreichlingerstraße wird das Problem beheben und Alexander Meier hat sich dort des Projekts besonders angenommen. Von Lehrlingsbeinen an war er tatkräftig vor Ort, wenn an den Stromleitungen der Stadtpfarrkirche gearbeitet wurde. Die kennt er besser, als die Geistlichen und Ministranten.

Installationen aus den 50ern austauschen

Nachdem bei früheren Renovierungen von den Glasfenstern bis zum Isenheimer Altar die Kunst im Fokus stand, ist es nun höchste Zeit die historischen und inzwischen brandgefährlichen Installationen aus den 50er Jahren auszutauschen. Alexander Meier schätzt, dass er und seine Kollegen fast zwei Kilometer neue Kabel verlegen werden. Wenn alles gut geht, sollen die Arbeiten im Oktober starten.

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Davon werden die Gottesdienstbesucher aber weniger mitbekommen, als der Münsterfalke. Denn mit dem Verlegen der neuen Kabelstränge will man oben im Glockenstuhl beginnen und sich sorgfältig nach unten vorarbeiten. Durch den Dachstuhl des Kirchenschiffs, wo Holzstege die Gewölbe der Hallenkirche überspannen und die wenigsten Neumarkter schon gewesen sind, werde man sich bis in die Sakristei vorarbeiten. Von dort aus soll dann das Kirchenschiff neu verkabelt werden. Das wird voraussichtlich erst im Frühling 2023 sein und das ist gut so, weil so die Kirchenbänke im bevorstehenden Winter nicht kalt bleiben müssen.

Die Erneuerung der Elektroverteilung wird viel Geld kosten. Ob die veranschlagten gut 280.000 Euro reichen werden, wisse man nicht, sagt Meier. Das hänge vor allem vom Kupferpreis der Leitungen ab, der zu steigen drohe.

Für die Renovierung sind Spenden nötig

Das Bischöfliche Ordinariat bezuschusst die Maßnahmen mit 150.000 Euro. Aufgrund des aktuellen Baustopps wurde die Sitzheizung noch nicht genehmigt, weil ohne warme Bänke keine Gefahr für Leib und Leben der Kirchenbesucher drohe. „Von meiner Seite wird man an der Heizung heuer nichts mehr machen“, entwarnt Alexander Meier und Petra Großhauser hofft, dass die Heizung am Ende doch auf Vordermann gebracht werden wird, „sonst müssen wir damit später wieder von vorne anfangen und dann wird’s noch teurer“.

So oder so wird der großzügige Zuschuss aus Eichstätt nicht ganz reichen. Angesichts steigender Zinsen hofft man in der Kirchenverwaltung von St. Johannes auf viele und großzügige Spenden von Neumarkter Bürgern und Institutionen, um die Finanzierung stemmen zu können.

Spendenaufruf

  • Norbert Winner: „Für Spenden zu diesen Großprojekten am Münster sagen wir ein herzliches Vergelt’s Gott!“
  • Spendenbarometer: Für die Kirchenelektrik und die Sitzplatzheizung wurden bisher etwa 9000 Euro gespendet
  • Spendenkonten: DE71 7605 2080 0000 0150 81 (Sparkasse) oder DE72 7606 9553 0001 1112 05 (Raiffeisenbank). Bitte Verwendungszweck angeben.