Pandemie
Meistersinger heuer nur im Live-Stream

Die IMA findet heuer zwar statt – allerdings ohne öffentliche Konzerte. Zudem wird die Kultur-Veranstaltung verkürzt.

02.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:56 Uhr
Das Abschiedslied „Until we meet again“ im Jahr 2019 verwies eigentlich auf das Wiedersehen 2020. Aber bis es bei einem IMA-Konzert wieder Publikum im Reitstadel geben wird, dauert es noch. −Foto: Dr. Franz Janka/Stadt Neumarkt

Öffentliche Konzerte mit Besuchern wird es bei der diesjährigen Internationalen Meistersinger Akademie (IMA) in Neumarkt wegen der pandemiebedingten schwierigen Situation nicht geben, aber stattfinden wird die hochkarätige Sommerakademie für jungen Gesangstalente schon. Allerdings wird sie in veränderter Form und auf dreieinhalb Wochen verkürzt zwischen 18. Juli und 11. August in Neumarkt abgehalten, wie die Stadt in einer Pressemitteilung erklärt.

So wird es zwar für die 18 Teilnehmer auch Konzerte zu bestreiten geben, allerdings ohne direkte Publikumsbeteiligung in Neumarkt. Dafür bietet die Stadt diese als Streaming an, so dass viele die Möglichkeit haben, diese zu verfolgen. Sowohl der Liederabend am 26. Juli als auch die Opern- und Operettengala am 7. August jeweils um 19 Uhr werden im Reitstadel aufgeführt und online übertragen.

Kurse im Internet verfolgen

Ebenfalls per Livestream kann man drei Meisterkursen beiwohnen: Am Montag, 26. Juli zwischen 15 und 17.30 Uhr wird Anne Sofie von Otter den jungen Sängerinnen und Sängern viel Wissenswertes und praktische Anweisungen im Bereich Lied vermitteln. Am Donnerstag, 5. August von 14.15 Uhr bis 15.15 Uhr vermittelt Tobias Truniger dann Stil und Sprache, und am gleichen Tag von 15.30 bis 17.30 Uhr wird die künstlerische Leiterin der IMA, Prof. Dr. Edith Wiens, mit den Teilnehmern Gesang proben. „Angesichts der Corona-Pandemie und der weiterhin geltenden Vorsicht mussten wir für die IMA neue Wege einschlagen“, stellt Neumarkts Oberbürgermeister Thomas Thumann fest.

Kooperation:Förderung:
Die Internationale Meistersinger Akademie (IMA) ist eine Veranstaltung der Stadt Neumarkt in Zusammenarbeit mit der Juilliard School New York. Schirmherrin ist die Kammersängerin Brigitte Fassbaender, künstlerische Leiterin ist Prof. Dr. Edith Wiens.Gefördert wird die IMA durch Zuschüsse vom Freistaat sowie von zahlreichen privaten Sponsoren und Unterstützern.

„Wir wollten auf der einen Seite diese herausragende Akademie nicht noch einmal absagen, gleichzeitig aber galt es die Sicherheit und die Gesundheit aller zu bedenken. In diesem Sinne wurde es zwar eine große Herausforderung für alle Beteiligten, aber gleichzeitig stellt es auch eine Chance dar, Kultur wieder zu ermöglichen.“

Zum 10. Mal bietet die Stadt Neumarkt damit heuer den Rahmen für die IMA. Insgesamt wurden für die diesjährige Teilnahme 18 Nachwuchstalente in einem Vorsingen aus über 200 Bewerbungen ermittelt und nach Neumarkt eingeladen. Sie kommen aus neun Ländern, darunter zwei aus Deutschland. Neben Teilnehmern früherer IMAs wie die beiden Tenöre James Ley aus den USA und Ian Castro aus Puerto Rico sowie die Sopranistin Libby Sokolowski aus Amerika werden auch zahlreiche neue Talente erwartet. Die Palette reicht dabei von der jungen deutschen Mezzosopranistin Valerie Eickhoff und der Sopranistin Hyoyoung Kim aus Südkorea bis zum Bariton Luvuyo Mbundu aus Südafrika oder dem Bassbariton Joel Allison aus Kanada. Mit Nils Wanderer aus Deutschland nimmt diesmal wieder ein Countertenor teil.

Liederabend wird aufgezeichnet

Neben einem ausgeklügelten Hygienekonzept und klaren Vorgaben besteht ein Hauptpunkt des diesjährigen an die Corona-Situation angepassten Konzeptes darin, dass es bei den Konzerten kein Publikum geben wird, sondern die beiden Abende per Livestream verfolgt werden können. Der Liederabend wird zudem vom Bayerischen Rundfunk Studio Franken aufgezeichnet und zu einem späteren Zeitpunkt ausgestrahlt. Für das Streamen hat sich die Stadt Neumarkt ein professionelles Team an die Seite geholt, über dessen Technik die Konzerte online gestellt werden.

„Von daher hoffen wir sogar, dass wir ein breiteres Publikum als unter normalen Konzertbedingungen erreichen können“, so die Leiterin des Kulturamtes der Stadt Neumarkt Barbara Leicht über den Vorteil dieser Vorgehensweise. „Das bietet die Chance, dass wir interessierte Zuschauer über die Grenzen Neumarkts und über die zahlenmäßig sehr begrenzten Plätze im Reitstadel hinaus begeistern können.“ Selbst wenn die IMA heuer etwas verkürzt und ohne öffentliche Konzerte in Neumarkt und ohne das sonst gesellige Leben, blieben durch das Streaming doch einige Punkte erhalten.