Landwirtschaft
Milchbauern aus dem Landkreis Neumarkt sind erneut Spitze in Bayern

31.01.2023 | Stand 15.09.2023, 1:51 Uhr
Die Neumarkter Milchbauern können zufrieden sein: Seit 18 Jahren stehen sie an Bayerns Spitze. Die Besten in den Bereichen Milcherzeugung und Tierzucht wurden beim Milchviehtag geehrt. −Foto: Lorenz Märtl

Die Milchbauern aus dem Landkreis Neumarkt bleiben an Bayerns Spitze, an der sie ununterbrochen seit 18 Jahren stehen, teilt die Kreiszuchtgenossenschaft Neumarkt als Resümee des Milchviehtags in Batzhausen mit.

Zwar sei im Vergleich zum Vorjahr – bedingt durch die Grünfuttersituation – ein leichter Rückgang um 140 auf 9230 Kilogramm zu verzeichnen, aber man liege noch weit über dem Oberpfälzer (8200) und dem bayerischen (8000) Durchschnitt. Fortgesetzt habe sich der Strukturwandel: die Zahl der Milchkuh- und Mutterkuhhalter ging um 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 407 zurück, 1972 waren es noch 4535. In etwa gleich geblieben ist mit 17793 die Zahl der Milchkühe.

Trotz aller Widrigkeiten könne man auf ein erfolgreiches Jahr zurück blicken, betonte der Vorsitzende der BZG Neumarkt, Florian Götz. Erfreulich sei nicht nur der erneute Spitzenplatz in Bayern bei der Milcherzeugung, sondern auch die guten Ergebnisse der Züchter.

Darüber freute sich auch Zuchtleiter Dr. Thomas Niebler, der sich ausführlich mit der Entwicklung der Milchviehhaltung, der Leistungsentwicklung und dem Stand der Rinderzucht und der Vermarktung befasste. Besonders erfreulich sei, dass der Betrieb der Familie Götz aus Großalfalterbach zu den zehn besten Fleckviehbetrieben im süddeutschen Raum zählt und auch bei der VFR-Tierschau in Ansbach Champion wurde.

Zufrieden zeigte er sich mit der Entwicklung bei den Typisierungen und Anpaarungsverträgen. Neumarkt liege mit 379 an der Spitze, 89 Kälber wurden angekauft. Schwerpunkt bleibe 2023 die Anwerbung weiterer Betriebe für die Teilnahme an der weiblichen Lernstichprobe.

Ausgezeichnete Betriebe im Landkreis Neumarkt

Urkunden gab es für die besten Betriebe Mosandl GbR aus Ottmaring (11523 kg Milch), Vitus Geitner, Brenzenwang (10909) und Liedlbier GbR, Ungenricht (10792). 100000 Liter produzierende Kühe stehen in den Ställen von Mosandl GbR, Ottmaring (Kuh: Liberty, 108451 Liter/6 Laktationen), Götz GbR Großalfalterbach (Wage, 100130/8 und Wagra, 126540/10), Herbert Haschke, Labersricht (Yessy, 104370/12). Die höchste Jahresleistung erzielte die Kuh Laos mit 15279 kg Milch, die im Stall von Mark und Mari Herzog GbR in Rohr steht.

Zu den besonders leistungsfähigen „Kuhprofis“ dürfen sich jetzt Michael Bittner jun., Bernthal, Albert Hollweck aus Tartsberg, Georg Hollweck aus Kadenzhofen und Thomas Rödl aus Freudenricht zählen.

Als beste Marktbeschicker wurden Josef Rupprecht, Tartsberg (15 Kälber), Georg Hollweck, Berg (Großviehmarkt, 7 Tiere) und Konrad Straubmeier, Berching (Festvermarktung, 48 Kälber) ausgezeichnet.

Die ausgezeichnete züchterische Arbeit und die erzielten Ergebnisse der Milchleistung lobten Landrat Willibald Gailler, BBV-Kreisobmann Michael Gruber und Bereichsleiter Franz Baumer vom AELF Amberg-Neumarkt. Übereinstimmender Tenor: Es wird viel getan, um solche Ergebnisse zu erzielen.

Neue Erkenntnisse für die Kälberaufzucht vermittelte der Leiter der Lehr- und Versuchsanstalt Hofgut Neumühle in Rheinland-Pfalz, Christian Koch, der zum Überdenken des traditionell frühen Abtränkens bei Kälbern plädierte und zu intensiver Fütterungs- und Tränkestrategie in den ersten acht Lebenswochen und langsames Abtränken bis zur 14. bis 16. Woche empfahl.

Längere Nutzungsdauer bei hoher Milchleistung

Unternehmensberater Johannes Paulus vom AELF Amberg-Neumarkt freute sich, dass die Milchviehhalter im Landkreis Neumarkt auch im vergangenen Jahr wieder einen Schritt auf dem Weg zu einer längeren Nutzungsdauer bei hoher Milchleistung geschafft haben.