Naturschutz
Mit gesammelten Korken Gutes tun

Für das Reformhaus Müller in der Badstraße sind Naturkorken zum Wegwerfen viel zu schade.

20.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:11 Uhr
Gerhard Leitmann
Wolfgang Müller mit einem Teil der Korken −Foto: Gerhard Leitmann

Seit gut 25 Jahren ist das Reformhaus Müller offizielle Korkensammelstelle der „KORKampagne“. Korken sammeln – natürlich nur die aus Naturkork – hilft dem Klima, der Natur und sichert Arbeitsplätze. Der Naturschutzbund NABU organisiert die Kampagne mit dem Motto „Korken für den Kranichschutz“und unterstützt damit Naturschutzprojekte für den Kranich.

Die „KORKampagne“ wurde 1994 vom NABU Hamburg gestartet. Die Eltern des Inhabers des Reformhauses Müller waren also fast von Anfang an beteiligt am Projekt, das sich mit inzwischen über 1250 offiziellen Sammelstellen in ganz Deutschland ausgeweitet hat. Die ehrenamtliche Kampagne und alle Beteiligten unterstützen den Umweltschutz, denn die gesammelten Korken werden an gemeinnützige Einrichtungen weitergegeben und dort zu Granulat recycelt.

Da Kork ein nachwachsender und alterungsbeständiger Rohstoff ist, kann er so als umweltfreundliche Alternative zu Kunststoffen verwendet werden, zum Beispiel als Wärme- und Schalldämmung im Hausbau. Damit helfen die Korken auch CO2 einzusparen. Und jeder Korken, der aus der Rinde der Korkeiche gewonnen wird, speichert sechs Gramm CO2, solange er nach dem Gebrauch nicht in der Müllverbrennung landet. Durch die Verarbeitung der Korken in gemeinnützigen Projekten werden auch Arbeitsplätze für benachteiligte Menschen gesichert.

Außerdem kommt die „KORKampagne“ dem Naturschutz zugute, indem ein Teil des Erlöses aus dem Dämmgranulat-Verkauf in Kranichschutzprojekte fließt. Die Einnahmen werden für den Erhalt von Kranichüberwinterungsplätzen in der spanischen Heimat der Korkeiche sowie den Brutplätzen an der mittleren Elbe eingesetzt.

Seit dem Jahr 1994 konnten mittlerweile fast 100 Millionen Flaschenkorken zur Verarbeitung weitergegeben werden. Doch werden nur zehn bis 15 Prozent von den jährlich über 200 Millionen Naturkorken, die in Deutschland aus den Flaschen gezogen werden, recycelt. Jeder kann helfen, dass es mehr werden: Korken nicht wegwerfen, sondern an der Korkensammelstelle abgeben.