Neumarkt
Münzverein bietet Jugend Schnupperkurs: Was Münzen uns erzählen

02.01.2023 | Stand 15.09.2023, 2:15 Uhr
Die Vorsitzenden des Münzvereins, Andreas Meyer (li.) und Florian Klenovsky (re.) freuen sich über das Interesse von Luis, Maximilian und Markus an der Numismatik. −Foto: Meyer

Es kommt immer noch vor, dass Kinder und Jugendliche ein Münzalbum oder eine Goldmedaille geschenkt bekommen. Dann stellen sich viele Fragen. Der Münzverein Neumarkt will an dieser Stelle ansetzen und mehr junge Menschen für die Numismatik begeistern und ihnen das nötige Rüstzeug mitgeben.

Wer sich dem Gedanken trägt, mit dem Sammeln von Münzen anzufangen, kann mit seinen Eltern zum Schnuppernachmittag des Münzvereins ins Johanneszentrum kommen. Ein erstes Treffen für die Jugendlichen ist am Sonntag, 15. Januar um 15 Uhr im kleinen Saal. Aus organisatorischen Gründen bittet der Vereinsvorsitzende Andreas Meyer um vorherige Anmeldung unter Telefon (09181)6165.

Was braucht ein Sammler?

Münzen gibt es viele: Große, kleine, alte, neue, solche aus Gold, andere aus Silber, manche aus Kupfer und, ja, sogar aus Plastik. Damit die Jugendlichen in der weiten Welt der Münzen nicht verloren gehen, wollen die Münzexperten ihnen nach und nach mehr über die Münzgeschichte beibringen. Außerdem soll es darum gehen, wie man die Münzen erhält, wie man die Seltenheit und den Wert der Münze erkennt, wie sie hergestellt werden und vieles mehr. Ein anderes Thema wird sein, welche Grundausstattung junge Sammler haben sollten. Braucht es eine Lupe, Pinzette, Waage oder Aufbewahrungszubehör wie ein Album? Und: Was ist überhaupt der Unterschied zwischen einer Münze und einer Medaille. Das sei eine der spannenden Fragen, denen man nachgehe, erklärt der stellvertretende Vorsitzende Florian Klenovsky.

Zum Termin können die interessierten Jugendlichen ihre Lieblingsmünze mitbringen oder Münzen sowie Medaillen, die sie noch nicht selber kennen. An Hand dieser Münzen wird dann direkt in die Tiefe der Numismatik eingetaucht. Weitere Treffen sollen beim ersten Schnuppernachmittag vor Ort besprochen und ein Plan festgelegt werden.

Münzen faszinieren Menschen seit ihrem ersten Aufkommen in Kleinasien um das Jahr 550 v. Chr. Eine Münze als Werteinheit und Kleinkunstwerk sei ein Stück geprägte Geschichte, welche durch ihre Darstellung, ihre Seltenheit und/oder ihren Wert zum Sammeln anrege, erklärt Vereinsvorsitzender Andreas Meyer.

Münzgeschichte Neumarkts

Auch die Stadt Neumarkt könne auf eine eigen Münzgeschichte zurückblicken, die mit kurzen Unterbrechungen von 1374 bis 1626 fast 250 Jahre andauerte, führt der Numismatiker weiter aus. Kurfürsten und Pfalzgrafen übten in den Stadtmauern von Neumarkt das Prägerecht aus und ließen Goldgulden, Doppeltaler, Taler, Schillinge, Halbschillinge, Pfennige und Heller prägen. Heute seien sie teilweise Raritäten und manchmal kaum bezahlbar, sagt Meyer.

Doch nur weil die Münze schon mehr als 100 Jahre alt ist, sei sie nicht auch gleich sehr wertvoll, sagen Andreas Meyer und Florian Klenovsky. Auch in früheren Zeiten wurden Münzen in großen Stückzahlen geprägt – doch haben sie alle eine Geschichte.