Auszeichnung
Multikulti an der Otto-Schwerdt-Schule

Ganz im Sinne ihres Namenspatrons engagiert sich die Regensburger Mittelschule gegen Diskriminierung. Dafür gab es den Titel „Schule ohne Rassismus“.

07.06.2014 | Stand 16.09.2023, 7:11 Uhr
Stephan Beimler

Vor dem offiziellen Teil der Veranstaltung, demonstrierten die Schüler in einem Flashmob gegen Rassismus. Foto: Beimler

In einer feierlichen Zeremonie ist die Otto-Schwerdt-Mittelschule am letzten Schultag vor den Pfingstferien zur „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ernannt worden. Damit habe die Schule den „ersten Schritt geschafft: Ja zu Toleranz und Nein zu Diskriminierung“, so die Schulleiterin der Burgweintinger Schule, Birgit Sandmann.

Das Programm dieser Auftaktveranstaltung im Rahmen des Projekts begann mit einer Flashmob-Protestaktion der Schüler vor dem Schulgebäude. Sie hielten Transparente gegen Rassismus und Diskriminierung hoch und forderten lautstark die Gleichbehandlung aller Menschen. Der Regensburger Oberbürgermeister Joachim Wolbergs ließ es sich auch nicht nehmen, selbst ein Grußwort an die Schüler zu richten: „Ich bin total stolz auf euch. Ihr seid richtig gute Menschen.“ Es sei nicht selbstverständlich, dass sich Leute in diesem Alter schon so aktiv mit solchen Themen auseinander setzten.

Die Schule wird damit ihrem Namensgeber gerecht und tritt in die Fußstapfen des verstorbenen Holocaust-Überlebenden, der stets zwei wichtige Tugenden einforderte: Toleranz und Zivilcourage. Dementsprechend enthält das offizielle Leitbild der Schule schon die grundsätzlichen Anforderungen an eine „Schule ohne Rassismus“: Die kulturelle Vielfalt der Schüler soll als Chance begriffen werden, jeder soll sich aktiv in die Schulfamilie einbringen können und der Schulalltag von Toleranz und gegenseitigem Respekt geprägt werden.

Die Ernennung zur „Schule ohne Rassismus – Schule mit Toleranz“ sei aber keine Auszeichnung oder gar ein Preis, wie Schulleiterin Sandmann betonte. Vielmehr handele es sich um eine Selbstverpflichtung sowohl der Schule wie auch der Schüler, für Werte wie Toleranz und gegenseitigen Respekt einzutreten.

Als prominente Paten für dieses Projekt konnte die Otto-Schwerdt-Mittelschule die Regensburger Baseballer der Buchbinder Legionäre gewinnen. Vorstand Michael Thamm zeigte sich begeistert, das „Engagement darf nicht am Rand des Sportplatzes aufhören“. Um ihre eigene kulturelle Vielfalt zu präsentieren, brachte Thamm gleich eine Auswahl an Spieler mit, die aus der Dominikanischen Republik, den Vereinigten Staaten und aus Regensburg stammen, und den Schülern im Anschluss an die Feierlichkeiten fleißig Autogramme gaben.

Zuvor demonstrierten die Schüler ihren internationalen Anspruch und sagten das Motto „Schule mit Mut, find ich gut“, in den Sprachen der 24 an der Schule vertretenen Nationalitäten auf.