Stadtpark
Naturschützer kritisieren die Stadt

Der BN-Ortsgruppe Neumarkt reagiert auf den Beginn der Sanierungsarbeiten am Parkplatz Wunder.

14.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:36 Uhr

Mit den Plänen der Stadt für den Stadtpark ist der BN nur bedingt zufrieden.

Als fassungslos und ungläubig beschreibt der Vorstand der BN-Ortsgruppe Neumarkt in einer Stellungnahme seine Reaktion auf den Beginn der Sanierungsarbeiten am Parkplatz Wunder (wir berichteten). Um den Park zu vergrößern und den Leitgraben freizulegen, wurden dort drei Bäume gefällt. Dafür hätten aber die drei Bäume nicht dran glauben müssen, ist der BN überzeugt.

„Und für eine ökologische Neuorientierung will die Stadt aus Berlin Zuschüsse bekommen? Um sich ein grünes Image zu verpassen, erwähnt Oberbürgermeister Thumann zur Rechtfertigung sogar ein Lob des Bund Naturschutz. Natürlich freut es den BN, wenn die grüne Lunge der Stadt vergrößert wird. Aber nicht zu jedem Preis. Deshalb muss Herrn Thumann massiv widersprochen werden, wenn er versucht, diese Maßnahme im Sinne des BN verkaufen zu wollen“, heißt es in der Stellungnahme.

Bereits bei der ersten Vorstellung der Pläne von Lex Kerfers habe der BN zwar die Freilegung des Leitgrabens begrüßt, gleichzeitig aber auch den Verlauf kritisiert. Mit den Plänen des „Freundeskreises Stadtpark Neumarkt“ sei aufgezeigt worden, wie die Öffnung des Leitgrabens, der Erhalt der Bäume und ein naturnaher Wasserlauf problemlos hätten gestaltet werden können. Denn die zehn Meter Rest-Verrohrung des Leitgrabens seien wohl kein Hindernis. Leider hätten alle Versuche der Stadtparkfreunde und des BN, fundierte Gespräche mit der Stadt zu führen, zu keinem Ergebnis geführt, heißt es in der Pressemeldung des BN.

„Und was nützt es der Stadt, wenn sie für viel Geld beim Ingenieurbüro Burghardt und Partner in Kassel eine umfangreiche Untersuchung bestellt, um Empfehlungen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung zu erhalten, wenn der erste Schritt in eine neue Phase das Abholzen von drei stattlichen Bäumen ist?“, heißt es weiter.

Als Ersatz seien hunderte neue Jungbäume nötig, um den Verlust und die Wirkung auszugleichen. Wollte man bei der Auftaktveranstaltung zur Vorstellung der geplanten Klimaanpassung noch die Jugendlichen von „Fridays for Future“ in die Klimawerkstatt mit einbinden, so werde dies mit dem hier geschaffenen Vertrauensverlust kaum noch gelingen.