„Niemals Zugriff gewähren“
Neue Masche: Weiterer Kofferbetrug in Bayern – So schützt man sich

29.01.2023 | Stand 15.09.2023, 1:48 Uhr

Vorsicht im Internet: Wer einen Koffer nachträglich anmeldet oder ihn als verloren meldet, sollte die Adressleiste in seinem Browser überprüfen, rät die Polizei. −Symbolbild: Christophe Gateau/dpa

Dass eine Urlauberin aus TraunsteinOpfer eines Kofferbetrugsgeworden ist, passierte in Bayern nicht zum ersten Mal. Einen ähnlichen Vorfall erlebte eine Frau aus Regensburg. Die Polizei gibt Tipps, wie man einen Fernzugriff auf seine Daten verhindert.



Eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberpfalz kann von einem ähnlichen Vorfall im September 2022 berichten. Demnach wollte eine Frau aus dem Landkreis Regensburg nachträglich ein Gepäck anmelden. Über die Internetseite einer Fluggesellschaft nahm sie Kontakt auf. Die Regensburgerin folgte einem Link, der auf eine ihr unbekannte Website führte.

Mehrere Überweisungen zugelassen

Anschließend wählte sie eine auf der Seite hinterlegte Telefonnummer. Im weiteren Verlauf installierte die Frau eine App und ließ dadurch mehrere Überweisungen zu. „Von ihrem Konto wurde anschließend ein hoher dreistelliger Eurobetrag abgebucht“, berichtet die Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberpfalz.

Der jüngste Kofferbetrug, bei dem eine Urlauberin aus Traunstein Geld im vierstelligen Bereich verlor, ist der einzig bekannte Fall beim Polizeipräsidium Oberbayern Süd. Inzwischen hat die Kriminalpolizei Traunstein die Ermittlungen übernommen.

Neue Erkenntnisse sind jedoch nicht bekannt, informiert eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberbayern. In Oberbayern Nord, Niederbayern und Mittelfranken sind keine Fälle dieser Art registriert.

Tipp der Polizei: Adressleiste im Browser überprüfen

Diese Betrugsvariante kommt im Vergleich zu Schockanrufen selten vor. Dennoch will die Polizei die Öffentlichkeit für solche Fälle sensibilisieren. So warnt eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberpfalz: „Gewähren Sie einem unbekannten Anrufer niemals Zugriff auf Ihren Rechner beispielsweise mit der Installation einer Fernwartungssoftware.“

Der Internetnutzer soll auch die Adressleiste in seinem Browser überprüfen. „Bei geringsten Abweichungen sollten Sie stutzig werden. Tragen Sie ständig benötigte Internet-Adressen in die Favoritenliste Ihres Browsers“, teilt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd mit.

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Achtsam soll auch der Nutzer bei der Eingabe von Daten im Internet sein. Insbesondere beim Online-Banking oder beim Online-Shopping ist Vorsicht geboten. Grundsätzlich sollten Daten nur bei verschlüsselten und sicheren Verbindungen eingegeben werden. Dies erkennt man an dem Kürzel „https“ in der Browserleiste.

„Geben Sie auf keinen Fall private Daten z.B. Bankkonto- oder Kreditkartendaten, oder Zugangsdaten zu Kundenkonten (z.B. PayPal) heraus“, warnt eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberpfalz.

Anhänge dürfen nicht geöffnet werden

Der Betroffene soll auch Aufforderungen in E-Mails, Programme herunterzuladen, hinterfragen. Ein Download über einen direkten Link darf niemals gestartet werden. Auch angehängte Dateien dürfen nicht geöffnet werden. Die Polizei rät, Antivirenprogramme und Firewalls einzusetzen.