Der ausgediente Zigarettenautomat direkt am Rathaus unmittelbar neben der Tourist-Information ist Kult. Für nur fünf Euro kann sich jeder ein Originalkunstwerk in der Größe einer Zigarettenschachtel ziehen.
Ab sofort bis 18. Oktober ist hier die siebte Staffel „Kunst ohne Filter“ zu haben. Wegen der Pandemie hatten sich in den letzten Monaten weniger Kunstbegeisterte als üblich bedient, aber zur Vernissage am Samstagvormittag sorgten Sonne und sinkende Inzidenzzahlen für einen bunten Rathausplatz.
Justus Walter und Ferdinand Dunkes, die sogar schon bei Rock im Park aufgetreten sind, steuerten die flotte Musik bei. Für Häppchen und Vernissagegetränke sorgte der Obere Ganskeller.
„In die neue Staffel der Kunst-Erfolgsgeschichte sind wieder viele Künstler und viele Schüler eingebunden“, verriet Nicola Thumann. „Die Schüler vom Gymnasium Parsberg haben Schafkopfkarten beigesteuert. Jeder Schüler hat ein Motiv gestaltet“.
Praktisch und schön ist auch das Sketchbuch von Susanne Kitlinski mit einem handkolorierten Kochrezept. Nicola Thumanns Kollege am Ostendorfer, der Kunsterzieher Peter Vetter, möchte, dass die Leute in Kontakt kommen. In seinen Päckchen sind Sammelstücke zum Tauschen.
Claudia Borchert arbeitet mit Müll. Sie hat Strandgut sehr aufwendig zu kleinen Objekten verarbeitet. Nicola Thumann selbst packt in ihren Automatenschacht Acrylgläser mit Aktfotos, die sie in verschiedenen Ebenen bearbeitet hat.
Melanie Köhler steuert unterschiedliche Illustrationen bei, während ihr Sohn Jakob – ein frisch ausgelernter Schreiner – Türkeile aus edlen Hölzern und Filz designt hat. Mit Ihren Schülern in der Mittelschule West formte Melanie Köhler aus Fahrradschläuchen extravagante Armbänder. Wo Imke Kämpf drauf steht, sind interessante Figuren zum Aufstellen drin und Naturfotograf Bernhard Schmidt hat Fotokarten „zum Aufstellen und Umklappen“ erfunden. (nos)
