Umwelt
Neumarkt bewässert Straßenbäume

24.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:40 Uhr
Bettina Dennerlohr
Unter Eschen kursiert derzeit eine Krankheit. −Foto: Stratenschulte/dpa

Die Bäume in der Amberger Straße machte zweite Bürgermeisterin Gertrud Heßlinger (SPD) am Donnerstag zum Thema im Stadtrat.

Ihr sei aufgefallen, dass besagte Bäume mit Wassersäcken bewässert werden, ähnlich wie es vor einigen Jahren in der Marktstraße getestet worden sei. „Ist das nun flächendeckend geplant?“, fragte Heßlinger.

Stadtbaumeister Matthias Seemann antwortete, die jetzige Bewässerung sei ein Versuch, Bäume an besonders belasteten Standorten zu schützen. In der Amberger Straße stünden Eschen, unter denen derzeit bundesweit eine Krankheit kursiere. „Die Bewässerung ist eher präventiv, um die Bäume zu stärken“, sagte Seemann. In den Beuteln befinde sich Trinkwasser, für Menschen seien sie also unbedenklich.

Heßlinger entgegnete, Trinkwasser zu verwenden sei ihrer Meinung nach unnötig: „Das ist der Mittelstreifen einer zweispurigen Straße. Da können wir auch Wasser direkt aus der Kläranlage nehmen.“ Seemann wandte ein, dies sei eine Frage der Haftung: Keime könnten sich im Sommer bei entsprechenden Temperaturen stark vermehren.

„Außerdem ist es nicht so, dass wir fürs Gießen hunderttausende Kubikmeter Wasser verbrauchen“, sagte Seemann weiter. Der Bauhof verbrauche pro Jahr wenige tausend Kubikmeter Wasser. Darin sei schon eingerechnet, wenn Mitarbeiter zum Beispiel die Toilette benutzen. Das sei verhältnismäßig wenig, wenn man bedenke, dass schon ein normales Einfamilienhaus 100 bis 150 Kubikmeter Wasser im Jahre verbrauche.

Umweltreferent Werner Thumann (CSU) wiederholte seinen Appell aus dem Bausenat, den Bäumen in Neumarkt mehr Platz einzuräumen. „Die Bäume sind wirklich am Tropf“, sagte er. Auch Seemann sagte, die Neumarkter würden in den kommenden Jahren einen großen Wandel der heimischen Vegetation erleben.Temperaturen von 36 oder 37 Grad wie in der vergangenen Wochewürden es heimischen Bäumen auf Dauer schwer machen.