Fortschritt
Neumarkt wird Intercultural City

Die Stadt wird von Europarat unterstützt. Dabei wird der interkulturelle Stand geprüft und neue Entwicklungen angesprochen.

12.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:11 Uhr
Vertreter aus dem Europarat besuchten Neumarkt. −Foto: Herbert Meier/Stadt Neumarkt

Offiziell darf sich die Stadt Neumarkt seit Februar 2020 Intercultural City nennen. Sie ist damit eine von nur drei deutschen Städten in diesem europäischen Programm, das der Europarat unterstützt. Dazu gehört auch, dass sich Vertreter des Europarates die Kommunen genau anschauen und eine Bestandsaufnahme vornehmen, ob und inwieweit die Kriterien dafür erfüllt sind und in welchen Bereichen die Kommunen weiter voranschreiten könnten.

Auch Neumarkt wurde einer entsprechenden Prüfung vor Ort unterzogen und soll einen solchen Projektplan erhalten. Dazu waren Andrea Wickström und Claire Rimmer vom Europarat mehrere Tage in der Stadt. Oberbürgermeister Thomas Thumann hatte sie bei ihrem Besuch zusammen mit der Integrationsbeauftragten des Stadtrates, Rita Großhauser im Rathaus empfangen. Dabei wies er darauf hin, dass „Neumarkt sich schon früh dank des Engagements einiger Persönlichkeiten, wie dem verstorbenen Stadtrat und Integrationsbeauftragten Rainer Hortolani, auf den Weg gemacht hat, die interkulturellen Belange zu beachten und den Austausch zu fördern“.

Positive Wirkung auf viele Lebensbereiche

Die Stadt habe erkannt, dass Interkultur und Diversität positive Wirkungen auf viele Lebensbereiche und die Stadtgesellschaft haben können. „Davon überzeugt werden müssen nicht nur die Akteure in den Entscheidungsebenen, sondern so viele Mitbürger wie möglich“, stellt Großhauser klar.

Begleitet wird dieses Bestreben aufgrund der Aufnahme in das Programm „Intercultural City“ von außen durch das Europarat, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Neumarkt. Der frühere Integrationsbeauftrage, Rainer Hortolani, hatte gemeinsam mit Anna Lehrer, aus dem Amt für Nachhaltigkeitsförderung, den Fragebogen zur Ermittlung des aktuellen interkulturellen Standes der Stadt ausgearbeitet.

Dieser war notwendig, um Teil des Netzwerks Intercultural City zu werden. Alle Bereiche wurden im Fragebogen beleuchtet und anhand der abgegeben Antworten erstellte der Europarat einen Index, der auf der Seite des Europarats einzusehen ist. Weil die Pandemie keinen früheren Besuch ermöglicht hatte, kamen nun zwei Vertreterinnen des Europarats nach Neumarkt, um sich vor Ort ein Bild zu machen.

Stadt Neumarkt erhält einen Bericht

Dabei erhielten die beiden Vertreterinnen einen guten Einblick in die Interkultur in Bereichen, in denen die Stadt bereits gut aufgestellt ist und es wurde darüber hinaus ersichtlich, wo die Stadt noch Steigerungspotenzial hat. Am Ende des Prozesses wird die Stadt nun einen perfekt zugeschnittenen Bericht erhalten, der Handlungsstrategie und Modell zugleich sein soll.

Das Programm der beiden Besuchstage wurde von einem aus haupt- und ehrenamtlichen Kräften bestehenden Organisationsteam entwickelt. Stadträtin Rita Großhauser, Marianne Hortolani, Birgit Albersdörfer, Beate Bindemann sowie die Mitarbeiterinnen im Amt für Nachhaltigkeitsförderung, Sümeyra Aytar und Anna Lehrer, organisierten kleine Gesprächsrunden mit verschiedenen Beteiligten in unterschiedlichen Einrichtungen zu den Themen Bildung, Wirtschaft, Ehrenamt, Medien und Kommunikation und Interreligion. Dabei wurde auch ausgearbeitet, wie die Interkultur dort jeweils mitgedacht und -gelebt wird.