Isabell Heusinger stellt insgesamt 57 Bilder und Objekte in der Residenz aus. Noch bis zum 27. November kann sich der Betrachter ins Paradies träumen.
Während er von Urlaub und Erholung schwärmt, wird er aber immer wieder daran erinnert, dass ein Paradies in unserer dualen Welt nicht nur aus Schönheit besteht. So finden sich in gewissen Details auch Hinweise auf nicht so bewundernswerte Aspekte unserer Realität: Ein Spannungsfeld zwischen Fernweh und moralischer, sozialer und ökologischer Verantwortung.
„Ich brauche beim Malen auch Stellen, an denen ich mich in Details vertiefen kann“, sagte die in Neumarkt lebende und in Coburg geborene Künstlerin bei der Vernissage am Freitagabend. „Ich kann nicht ohne Details malen.“ Diese Facetten sind die große Herausforderung an den Betrachter und machen zugleich den Unterschied zu einem Foto aus. „Ihr Hyperrealismus geht weit über die Möglichkeiten der Fotografie hinaus“, sagte Kunsthistoriker Harald Tesan in seinem Grußwort. So gleichen die verschlungenen Wurzeln eines einsamen Baumes am Strand doch Tintenfischen oder Kraken, haben wohl Arme oder Augen – der Pareidolie sind keine Grenzen gesetzt.
Isabell Heusinger studierte Freie Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg. Bei ihren aktuellen Werken verarbeitet sie Eindrücke einer elfmonatigen Weltreise in den Jahren 2016 und 2017. „Diese Erinnerungen, Fotos und Videos sind für mich wohl noch mindestens zehn Jahre lang eine schier unerschöpfliche Inspirationsquelle“, sagte die Künstlerin. Während ihres Studiums hat sie die Ölmalerei entdeckt: „Ich verwende mittlerweile die teuersten Ölfarben. Das gönne ich mir, meine Bilder dürfen gerne strahlen.“
Ihre neue Passion sind Keramik-Objekte. Schiffe und Florales ergänzen die Präsentation in der Residenz. Musikalisch untermalt wurde die Vernissage von Tintin Treutwein auf der Harfe. Die Ausstellung ist Mittwoch bis Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet, die Künstlerin ist jeden Sonntag anwesend.
