Universum
Neumarkter prophezeit Weltuntergang

Ein Hobby-Astronom hat eine Theorie über den „Big Bang“ entwickelt. In 14 Milliarden Jahren komme es zu einem neuen Urknall.

01.03.2018 | Stand 16.09.2023, 6:18 Uhr

Gjafer Etemi hat seine Theorie zur Entstehung der Welt mit Acryl und Farbe auf die Leinwand gebracht. Foto: Regnet

„Was ist das eigentlich mit diesen Sternen?“ Diese Frage stellt sich Gjafer Etemi schon, seit er denken kann. Die Sterne haben ihn bereits als Kind fasziniert und bis heute hat ihn das Thema nicht mehr losgelassen. Der Hobby-Astronom hat im Lauf der Jahre unzählige Artikel und Bücher gelesen. Er hat sich eigenen Gedanken zu den gängigen Theorien gemacht und seine eigenen Schlüsse gezogen.

„Es dehnen sich vom Mittelpunkt des Seins, dem Schwarzen Loch oder auch Big Bang, zwei Universen, Materie und Antimaterie, in entgegengesetzte Richtungen aus“, sagt Etemi. „Und in 14 Milliarden Jahren werden beide Universen erneut aufeinandertreffen. Dann kommt es erneut zum Urknall.“ Was sich nach einem Science-Fiction-Film anhört, ist für den Hobby-Astronom eine in sich schlüssige These. Diese hat er per E-Mail auch bereits der NASA mitgeteilt.

Im Universum kennt er sich aus

Der heute 51-Jährige wurde im Kosovo geboren, kam 1992 nach Deutschland, lernte hier seine erste Ehefrau kennen und wurde in Neumarkt ansässig. Schon als Kind interessierte er sich für den Weltraum. „In Kosovo hat es damals aber nicht so viele Möglichkeiten gegeben, sich mit Astronomie zu befassen“, erinnert er sich. Auch deshalb war der Umzug nach Deutschland für ihn von großem Vorteil. Heute kennt er nicht nur jedes Sternenbild auswendig. Über jeden Asteroiden, Mond, Stern oder Planeten ist Etemi informiert. „Sie können mir zu allen Bereichen Fragen stellen“, sagte der gebürtige Kosovare.

„In 14 Milliarden Jahren kommt es erneut zum Urkall.“Gjafer Etemi, Hobby-Astronom

Schon seit Jahren beschäftigte sich Etemi mit Verlauf und Aufbau des Weltalls. „Wie weit geht das Weltall? Das ist eine der bedeutendsten Fragen, die es auf der Welt gibt.“ Nun ist es ihm gelungen, seine Theorie über den „Big Bang“ und die Entwicklung des Weltraumes zeichnerisch darzulegen. Sein Bild zeigt den Big Bang oder auch das Schwarze Loch – den Ursprung des Universums. Dieses verläuft in zwei entgegengesetzte Richtungen. Das eine sei die Materie, das Universum, in dem wir leben. Der Gegenspieler sei die Antimaterie, die ein zweites Universum bilde, eine Art Paralleluniversum. Das Universum dehne sich in einer bestimmten Bahn vom Big Bang ausgehend immer weiter aus. Die Ausdehnung verlaufe in einer Linie, die schließlich zum Ursprung zurückkehren werde.

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Der letzte Urknall geschah vor 14 Milliarden Jahren, erklärt Etemi. In weiteren 14 Milliarden Jahren werden nun Materie und Antimaterie im Schwarzen Loch erneut aufeinandertreffen. Beim erneuten Big Bang würden beide Universen zerstört. „Das kann man sich so vorstellen, als würde man zweimal existieren – einmal in der Materie, einmal in der Antimaterie. Allein können sie überleben, aber wenn sie sich die Hände schütteln, werden beide explodieren“, so beschreibt es Etemi.

Doch der Urknall sei nicht das Ende, beruhigt der 51-Jährige. „Dann entsteht eine neue Welt und es geht wieder von vorne los.“ Allerdings mit neuem Zeitrahmen, denn durch die Explosion würde der komplette Aufbau ins Unermessliche nach außen schießen und sich um ein Vielfaches vergrößern. Etemi rechnet mit dem nächsten Big Bang dann erst in weiteren 56 Milliarden Jahren.

Mehr als eine bloße Theorie?

Handfeste Beweise kann Etemi für seine Theorie zwar nicht vorlegen, „aber ich habe viele Hinweise zusammengetragen. Sicher bin ich ein bisschen ein Visionär, aber ich bin stolz auf das, was ich gemacht habe und will es auch zeigen.“ Jeder müsse nun selbst entscheiden, ob er ihm glauben will. „Und wenn er das nicht tut, bin ich auch nicht beleidigt.“ Schon immer seien neue Theorien bezweifelt und sogar verurteilt worden. Doch vieles habe sich im Lauf der Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte bestätigt.

Grundlage für seine vorgestellten Erkenntnissen seien die Berichte von Wissenschaftlern, die selbst Theorien zum Big Bang erstellt haben. Diese Ergebnisse hätten erst eine Fortführung der Thesen ermöglicht. Rückhalt bekommt Etemi bei seinem doch eher ungewöhnlichen Hobby von seiner Familie. So übt das Universum auch schon längst auf seine Kinder eine große Faszination aus. Das Bild, das der vierfache Familienvater von seinem Big Bang gezeichnet hat, hat an der Wand im Wohnzimmer seinen festen Platz erhalten.

„Ich bin stolz auf das, was ich gemacht habe und will es jetzt auch zeigen.“Gjafer Etemi, Hobby-Astronom

Denkt Etemi an die Zukunft, sieht er an erster Stelle die vielen Möglichkeiten, die sich bieten werden. So schreitet die Entwicklung auch in der Raumfahrt weiter voran. Wiederverwendbare Raketen waren ein wichtiger Schritt. „Ich bin so enthusiastisch“, sagt der Hobby-Astronom. „Wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich sofort mit ins Weltall fliegen.“ Seine aufgestellten Thesen hat Etemi natürlich schon längst an Esa, LigoLab und Nasa geschickt. Doch bislang kam einzig ein Dankeschön für seine Überlegungen zurück. „Aber das ist in Ordnung“, sagt Etemi. Denn sein Ziel ist es an erster Stelle, die Menschen über das Universum, ihre Existenz und die gesamte Astronomie aufzuklären. Und an Wissen mangelt es dem begeisterten Hobbyastronom sicher nicht.

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