Medizin
Neurologen trafen sich in Bad Kötzting

Von Kopfschmerz bis Multipler Sklerose: Zum 10. Mal fand das Symposium im Mittelbayerischen Rehabilitationszentrum statt.

11.07.2019 | Stand 16.09.2023, 5:37 Uhr

Dr. Georg Becker, Privat-Dozent Dr. Andreas Zwergal, Anna Eser, Prof. Dr. Ralf Linker sowie der Chefarzt des Mittelbayerischen Rehabilitationszentrums, Dr. Tilo Graf (von links) Foto: Carolin Jünger

Zum 10. Mal hat am Samstag das Neurologie-Symposium im Mittelbayerischen Rehabilitationszentrum stattgefunden, zu dem Chefarzt Dr. Tilo Graf wieder zahlreiche Besucher begrüßen konnte. Das Symposium stand unter dem Motto „Neurologie im Dialog“ und wurde auch in diesem Jahr von Oberarzt Dr. Georg Becker, unterstützt von Carolin Jünger und Kerstin Irrgang, organisiert.

Nach der Begrüßung und einem abwechslungsreichen Rückblick auf die Symposien der vergangenen Jahre durch Dr. Tilo Graf referierte Dr. Georg Becker über Kopfschmerzen und hob dabei hervor, dass insbesondere in der Vorbeugung der Migräne neue Therapiemöglichkeiten bestünden. So gibt es nun Medikamente, die im monatlichen Abstand als Injektion verabreicht werden und bei geringer Nebenwirkungsrate eine erfolgversprechende, vorbeugende Behandlungsmöglichkeit darstellen.

Anna Eser, Oberärztin am Bezirksklinikum Mainkofen, befasste sich in ihrem Referat mit der Neuroborreliose und der Lues-Erkrankung (Syphilis) – infektiöse Erkrankungen, die durch eine Vielzahl an Symptomen charakterisiert sind. Klar und strukturiert wurden beide Krankheitsbilder dargestellt, wobei sie kritisch darauf hinwies, dass bei der Neuroborreliose oftmals falsche diagnostische und therapeutische Maßnahmen in die Wege geleitet werden. Nach einer kulinarischen Pause sprach als dritter Referent Privat-Dozent Dr. Andreas Zwergal vom Uniklinikum München-Großhadern, der sich auch anhand von Videobeispielen mit dem Symptom Schwindel beschäftigte. Dabei legte er insbesondere Wert darauf, zu erklären, wann ein Schwindel durch eine Störung im Innenohr oder durch eine Durchblutungsstörung im Sinne eines Schlaganfalls verursacht ist.

Den Abschluss bildete mit seinem Vortrag Prof. Dr. Ralf Linker, der neue Ordinarius am Universitätsklinikum Regensburg, der sich mit Therapieentscheidungen bei der Multiplen Sklerose befasste. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Medikamenten, die ganz individuell Patienten mit der häufigsten entzündlichen Erkrankung des zentralen Nervensystems verordnet werden können. Prof. Linker bot auch einen Ausblick in die Behandlungszukunft der Multiplen Sklerose.

Alle Vorträge fanden Anklang und Referenten und Zuhörer pflegten einen regen neurologischen Dialog. Dr. Graf und Dr. Becker stellten die Organisation eines 11. Symposiums in 2020 in Aussicht.