Gefahr eines Blackouts
Notstromversorgung in Neumarkt: Testlauf war erfolgreich

10.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:57 Uhr
In der Stadt Neumarkt wurde die Versorgung verschiedener Gebäude mit Notstromaggregaten getestet. −Foto: Franz Janka

Elf Feuerwehrhäuser sollen im Fall eines Blackouts als „Leuchttürme“ fungieren und Anlaufpunkte für die Bevölkerung sein. Weitere Gebäude werden für den Notfall umgerüstet.

Laut einer Mitteilung der Stadt Neumarkt ist der Test zur Versorgung mit Notstrom gut verlaufen. Oberbürgermeister Thomas Thumann bezeichnete ihn im Nachgang als großen Erfolg. „Die Notstromaggregate konnten problemlos die Versorgung übernehmen und alle Systeme haben entsprechend funktioniert“, so das Stadtoberhaupt. Der Test zeige, dass die Stadt Neumarkt für eventuelle Notfälle gut gerüstet und bereits weit gegenüber anderen Kommunen vorangeschritten sei.

Feuerwehrhäuser sollen im Notfall der Kommunikation dienen

Organisiert wurde der Test vom Ordnungsamt in Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Neumarkt, den Stadtwerken und der Firma Dehn, die zusammen mit einem Gutachter die Abwicklung der Notstromversorgung geübt und begleitet haben. Wie die Stadt weiter mitteilt, sind inzwischen alle elf Feuerwehrhäuser im Stadtgebiet baulich mit Notstrom-Einspeiseeinrichtungen ausgerüstet worden. Für diese elf Gerätehäuser stehen zudem separate Notstromaggregate betriebsbereit zur Verfügung, die zentral in der Feuerwache Neumarkt gelagert sind. Diese wiederum ist selber mit einer stationären Notstromanlage unterbrechungsfrei versorgt. Für eventuelle Notfälle stehen damit die Gerätehäuser der Feuerwehr als sogenannte „Leuchttürme“ zur Verfügung. Sie sollen Anlaufpunkte für die Bevölkerung sein, dort ist auch über den BOS-Funk eine unabhängige Kommunikationseinrichtung verfügbar. Für Not- und Krisensituationen wird auch eine Diesel- und Benzintreibstoffreserve für den Aggregatbetrieb in der Feuerwache Neumarkt in Form mobiler Tankstellen vorgehalten.

Laut der Stadt sind nunmehr auch die Jurahallen und die Mittelschule in der Woffenbacher Straße baulich soweit ertüchtigt worden, dass über die Trafostationen der Stadtwerke Notstrom von einem Aggregat eingespeist werden kann. Dies wurde ebenfalls geprüft. Dabei wurden Festhallen und Mittelschule vom öffentlichen Stromnetz getrennt. Die Jurahallen wurden über ein 200 kVA-Aggregat und die Mittelschule über ein 100 kVA-Aggregat netzabhängig im sogenannten „Inselbetrieb“ versorgt.

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Betrieb der Abwasserpumpstationen wird sichergestellt

Auch die Rathäuser I und II sind mit Notstrom-Einspeiseeinrichtungen vorgerüstet und baulich ausgestattet. Sie sollen als sogenannte „Leuchttürme“ fungieren und im Notfall den Verwaltungsbetrieb aufrechterhalten. Die Einspeisung von dem in der Klostergasse aufgebauten Notstromaggregat wurde erfolgreich getestet. Dabei hatte man beim Rathaus II das Gebäude vollständig vom Stromnetz getrennt und dann über ein 100 kVA-Aggregat versorgt. Dieses und die beiden Aggregate für die Jurahallen und die Mittelschule sind große Notstromgeneratoren, die rasch und unproblematisch an die entsprechenden Stellen transportiert und abgesetzt werden können, so dass sie umgehend einsatzfähig sind.

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Derzeit werden auch die Abwasserpumpstationen Notstrom-einspeisefähig gemacht. Darüber hinaus wird in der kommenden Woche eine Neumarkter Tankstelle für den Notstrombetrieb ertüchtigt, damit auch die Kraftstoffversorgung für den städtischen Notbetrieb des Fuhrparks gesichert ist. Auch das Hochschulgebäude erhält eine Einspeiseeinrichtung, zwei weitere Gebäude im Stadtgebiet werden noch geprüft. „Ich glaube, dass wir für ein mögliches Ausfallszenario gewappnet sind und bin zuversichtlich, dass die weiteren Maßnahmen diese Bereitschaft noch erhöhen können“, betont OB Thumann. „Trotzdem hoffe ich, dass wir diese Notmaßnahmen nie ergreifen müssen.“