Medizin
Patienten für Studie gesucht

Weltweit größte Behandlungsstudie des chronischen Tinnitus startet bald am medbo Bezirksklinikum Regensburg.

08.03.2021 | Stand 16.09.2023, 4:10 Uhr
Zum Themendienst-Bericht vom 17. Februar 2015:Ständiges Pfeifen oder Brummen im Ohr kann eine große Belastung für Betroffene werden. Eine Psychotherapie kann Tinnitus oft lindern. (Archivbild vom 15.01.2009/Die Veröffentlichung ist für dpa-Themendienst-Bezieher honorarfrei.) −Foto: Jens Schierenbeck/dpa-tmn

Am Tinnituszentrum in Regensburg soll bald eine große Studie durchgeführt werden. Dafür habe die Klinik bereits 35 geeignete Patienten gefunden, heißt es in einer Pressemitteilung: „Um verlässliche Aussagen zu generieren, ist diese Anzahl zu gering. Ziel ist es, insgesamt 100 Patienten in die Studie aufzunehmen und nach erfolgter Randomisierung zu behandeln.“

Deshalb suche das Zentrum, das zum medbo Bezirksklinikum gehört, gerade nach Patienten zwischen 18 und 80 Jahren mit chronischem Tinnitus (seit mindestens sechs Monaten), die an einer klinischen Studie zur Erforschung der Wirksamkeit von Einzel- oder Kombinationsbehandlungen bei Tinnitus mitwirken möchten.

Größte Studie zu Tinnitus

Die klinische Studie UNITI (Unification of Treatments and Interventions for Tinnitus Patients) sei die bisher größte klinische Studie zu Tinnitus und werde neben dem Tinnituszentrum Regensburg an vier weiteren klinischen Zentren in insgesamt vier Ländern (Deutschland, Belgien, Griechenland, Spanien) durchgeführt.

„Im Rahmen dieser Studie soll herausgefunden werden, welche Patientengruppen von welchen Behandlungsmethoden am meisten profitieren“, sagt Prof. Dr. med. Berthold Langguth, der Leiter des Tinnituszentrums Regensburg. „Die Daten aus der klinischen Studie werden mit genetischen Daten, medizinischen und audiologischen Untersuchungen sowie bereits bestehenden Datenbanken kombiniert, um daraus ein Computermodell zu entwickeln, das die bestmögliche Therapie vorhersagt.“ Ebenso solle erstmals die Kombination mehrerer Behandlungsmethoden systematisch getestet werden.

Verschiedene Behandlungsmethoden

Zum Einsatz kämen laut Pressemitteilung folgende Behandlungsmethoden: Das Tragen eines Hörgeräts bei entsprechender Indikation, kognitive Verhaltenstherapie, strukturierte psychologische Beratung und Psychoedukation via App und eine Klangtherapie, ebenfalls übers Smartphone. Interessierte Patienten sollten bereit sein, spezielle Anwendungen auf ihren Smartphones zu verwenden sowie regelmäßig zu bestimmten Studienvisiten und Behandlungsterminen im Studienzentrum zu erscheinen, teilt die Klinik mit.

Patienten, die an einer Teilnahme an der Studie interessiert sind, können sich an das UNITI-Studienteam unter folgender Mailadresse wenden: studie.uniti@tinnitusresearch.org. Oder sie registrieren sich für das sogenannte Pre-Screening unter https://www.tinnitus-database.eu/survey/public/unitips.