Partei
Pemmerl bleibt Bad Kötztings CSU-Chef

Bei ihrer Generalversammlung wählen die Christsozialen eine neue Vorstandschaft – und beraten über ihre Oppositions-Rolle.

04.05.2015 | Stand 16.09.2023, 7:05 Uhr
Martin Schönhuber
Sepp Pemmerl behält den Vorsitz des CSU-Ortsverbands Bad Kötzting. −Foto: Archiv

Sepp Pemmerl bezeichnete bei der Generalversammlung des CSU-Ortsverbandes Bad Kötzting das letzte Jahr als „schwieriges Jahr“. Niemand hätte eine Wahlniederlage in dieser Größe erwartet, gab Sepp Pemmerl offen zu. Die Vorwürfe des neuen Bürgermeisters, die CSU beziehungsweise er, hätten die Wahlschlappe noch nicht verdaut, wies Pemmerl energisch zurück. Man habe einen guten Wahlkampf geführt, mit einer „jungen Liste“. Er freute sich, dass alle Kandidaten trotz des Wahlergebnisses nicht aufgegeben hätten, sondern nach wie vor aktiv in der Partei für Bad Kötzting tätig seien. Nun müsse man die Rolle als Opposition ausfüllen. Zwar gebe es im Stadtrat immer wieder lebhafte Diskussionen, aber er bedaure, dass alle Diskussionsbeiträge seiner Partei prinzipiell der Oppositionsrolle zugeschrieben würden. Man habe bei allem das Wohl der Stadt Bad Kötzting im Auge. Im Wahlkampf hätten die Freien Wähler mehr Transparenz gefordert, das Gegenteil sei aber der Fall. „Jetzt marschiert er umeinander“ und bittet: „Geh unterschreib mal“. „Ihr wollt doch die Entwicklung der Stadt aufhalten“, rief er aus. Dies sei in seinen Augen keine Transparenz, die Diskussionsbeiträge der CSU-Stadträte seien auch kein „Geplänkel“.

Die Arbeit der CSU war die Basis

Dabei basiere alles, was jetzt geschieht, auf der Arbeit der CSU in den letzten Jahren. Zum Beispiel sei das Präventionszentrum damals ein einstimmiger Beschluss gewesen, und der jetzige Bürgermeister sei damals noch bei der CSU gewesen. Er verstehe daher nicht, wie man jetzt sagen könne, man könne nichts mehr ändern, alles sei schon zu weit fortgeschritten. „Wie soll man die Bevölkerung bei so einem Projekt mitnehmen, wenn der Bürgermeister selber nicht dahinter steht?“, fragte Sepp Pemmerl. „So was kauft einem doch keiner ab“, stellte er fest. Man wolle gute Opposition machen, die Partei müsse mehr präsent sein und erneuert werden. Erfreulicherweise habe man ein „Überangebot“ an jungen engagierten Leuten.

Landrat Franz Löffler betonte, Bad Kötzting sei ein wichtiger Eckpfeiler im Landkreis. Wenn eine verlorene Wahl hinter einem liege, müsse man nach vorne schauen. Auch Dr. Gerhard Hopp appellierte: „Hinfallen darf man, aber man muss wieder aufstehen“. Er ging auf den Länderfinanzausgleich ein, informierte über den Campus in Cham und den Gesundheitscampus in Bad Kötzting, und wies auf die gute Arbeitsmarktlage im Landkreis und in Bad Kötzting hin. Auf diesen Lorbeeren dürfe man sich aber nicht ausruhen.

„Gute Mannschaft in Bad Kötzting“

Der Vorsitzende freut sich trotz zweier Parteiaustritte und einem Todesfall über einen leichten Anstieg der Mitgliederzahl von 114 in 2014 auf 116 in 2015. Er gab einen kurzen Ausblick auf die Veranstaltung mit dem Thema „Flüchtlinge in Bad Kötzting“, einer Infoveranstaltung zum Sachstand Präventionszentrum und einer ein- bis zweitägigen Klausurtagung des Ortsverbandes, in der man sich „wegsperre“, um Ziele festzulegen. Theo Zellner freute sich, eine positive Aufbruchstimmung festgestellt zu haben. Er sah einen Vorteil in der totalen Verjüngung der Partei und stellte fest, dass die Wähler die Jungen gewählt hätten. „Nehmt das an“, empfahl er. „Lasst Euch nicht auf die Vergangenheit festlegen, sondern nehmt die Herausforderung an. Die Macht kann zurückgewonnen werden“, zeigte er sich überzeugt. „Aber nur, wenn’s über die Partei geht“. Man müsse alles tun, um als Partei wahrgenommen zu werden. Verbesserungswürdig sei in Bad Kötzting die Einbindung ins Netzwerk der Partei von Lohberg bis Waldmünchen. In der Opposition könne man Zukunftsgedanken entwickeln – ideale Vorrausetzungen.