Kirche
Pfarrer Reber wechselt in neue Pfarrei

Nach 17 Jahren konnte der Geistliche seinen Dienst in der Gemeinde Sinzing nicht mehr verlängern.

31.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:14 Uhr
Melanie Danhauser
Pfarrer Bernhard Reber bei seinem 20. Priesterjubiläum (Aufnahme vom 4.7.2021) −Foto: Melanie Danhauser

In der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Sinzing ist es ganz still, als Pfarrer Bernhard Reber seine Vermeldungen verkündet. Ihm falle es nicht leicht, was er nun zu sagen hat, so der Geistliche. Seit 17 Jahren ist Pfarrer Reber Seelsorger in der Gemeinde Sinzing. Nach seiner vierjährigen Kaplan-Zeit wurde ihm das 2.200 Seelendorf angeboten. Schnell war klar, dass er nicht nur geschickt mit Worten ist, sondern auch an allen Ecken und Enden mit zupacken kann und das auch gerne tut. So wurden in Gemeinschaftsarbeit ein barrierefreier Zugang über den Pfarrgarten vom Seniorenheim zur Kirche geschaffen und am Pfarrheim der Freisitz mit Terrasse erneuert. Der Gartenbereich im Sinne „Gottes gute Schöpfung“ wurde inklusive des Neubaus eines „Stadls“ neu gestaltet und der Friedhof wurde saniert. Der Kirchturm der Alten Kirche in Sinzing wurde saniert, um diesen weiterhin als Heimat für die Fledermaus „Großes Mausohr“ sowie für die Turmfalken zu erhalten.

Seine Herzensangelegenheit – die Innenrenovierung der Pfarrkirche – muss er nun schweren Herzens an seinen Nachfolger Pfarrer Dr. Charles Wola Bangala übergeben. Es wird eine vorläufige Pfarreiengemeinschaft aus Sinzing und Viehhausen gebildet. Planung ist, bis 2024 diese um Eilsbrunn zu erweitern. Bereits bei der Installation zum Pfarrer in seine damals neuen Pfarrgemeinde Sinzing wurde er mit einer Motorsäge samt Schutzhelm und Gehörschutz von Alfons Dummer begrüßt. Seine liebenswerte Art, sein offenes Ohr für die Pfarrgemeinde, sein ihm eigener Humor haben ihn schnell in Sinzing ankommen lassen. „Nun ist es soweit. Leider konnte ich nicht mehr verlängern,“ so der Geistliche, „ich werde ab September in eine neue Pfarrei berufen.“ Künftig wird er in der Pfarreiengemeinschaft Hohengebraching-Matting mit 4.400 Katholiken und fünf Kirchen wirken. Dort wird er den langjährigen Pfarrer Stefan Haimerl ablösen. Für die Mitfeiernden der Gottesdienste am letzten Wochenende stellte die Nachricht des Pfarreiwechsels einen herben Verlust dar.

Gehen lassen möchte ihn keiner, den bodenständigen, stets freundlichen Gottesdiener. Jedoch ist großes Verständnis einhelliger Tenor und „man ist ja nicht aus der Welt, nur kurz über die Donau rüber“, so der Zuspruch der Pfarrmitglieder. Zur Person: Pfarrer Bernhard Reber erblickte 1975 in Schwarzenbach das Licht der Welt. Nach der Abiturprüfung am Kepler-Gymnasium in Weiden begann er das Studium der Theologie in Regensburg und Bamberg. Am 30. Juni 2001 wurde Reber im Hohen Dom zu Regensburg zum Priester geweiht. Als Kaplan unterstützte er von 2001 bis 2004 die Pfarrei in Kümmersbruck sowie von 2004 bis 2005 die Pfarrei St. Jakob in Cham. Im September 2005 wurde Reber nach nur vier - statt üblicherweise fünf Kaplan-Jahren - als Pfarrer nach Sinzing berufen. 2007 bis 2019 wirkte er als Diözesankurat der Pfadfinder. Seit 2017 war er als Prodekan für das frühere Dekanat Laaber zuständig. (lmd)