Luxus-Immobilie
Pläne für Luxus-Hotel im Kago-Schloss

Ein Investor aus Brühl will den Prunkbau in Postbauer-Heng kaufen. Die MZ erklärt, was die Schlosszeit GmbH geplant hat.

30.03.2016 | Stand 16.09.2023, 6:51 Uhr

Das Kago-Schloss in Postbauer-Heng steht seit einigen Jahren leer. Nun könnte sich etwas tun. Foto: Fischer/Archiv

Prunkvoll tafeln, edel feiern und dann in herrschaftlicher Atmosphäre nächtigen – das könnte vielen Menschen gefallen. Das malt sich zumindest ein Investor aus, der vorhat, das Kago-Schloss in Postbauer-Heng (Kago-Allee) in ein Luxus-Hotel mit Erlebnisgastronomie zu verwandeln.

Das geht aus Plänen hervor, die am Montag dem Gemeinderat vorgestellt werden, wie Bürgermeister Horst Kratzer unserer Zeitung sagte. „Ich bin davon angetan.“ Auch bei den Fraktionssprechern im Gemeinderat wurde das Projekt nach Treffen mit den Investoren laut Kratzer positiv aufgenommen, so dass in der Sitzung bereits ein Änderungsverfahren des bestehenden Bebauungsplanes auf den Weg gebracht werden können.

Investor will neu bauen

Denn der Investor, der in den Unterlagen für die Sitzung als Schlosszeit GmbH i. G. – also noch in Gründung – aus Brühl (Nordrhein-Westfalen) angegeben wird, hat einige Neubauten auf dem Gelände vor, die beim aktuellen Bebauungsplan nicht möglich wären. Die Pläne für das Projekt „Palais Postbauer“ sehen vor, das Schloss für Hotelzwecke umzubauen und den Park neu zu gestalten. Von einem Restaurant mit 30 Sitzplätzen ist unter anderem die Rede, ebenso von einem Wellnessbereich mit Sauna und Whirlpool, von einer Orangerie der Klänge und einem „Dorfplatz“ mit Veranstaltungsscheune mit 60 Sitzplätzen.

Im Park sollen zwölf erdgeschossige jeweils 130 Quadratmeter große Hotelsuiten errichtet werden, die sich gestalterisch an den Schlossbau anlehnen sollen. Zudem plant der Investor, neben zwei kleineren Orangerien auch eine 1000 Quadratmeter große Orangerie im viktorianischen Stil mit 300 Sitzplätzen zu bauen, die für Konzerte, Feiern und andere Veranstaltungen genutzt werden könnte.

Die Bildergalerie zeigt die Geschichte des Kago-Schlosses in Bildern.

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Dafür will die Schlosszeit GmbH, die als Partner bei dem Projekt unter anderem die Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen angibt, laut Unterlagen 15 Millionen Euro in die Hand nehmen. Vor allem aber wird das Geld in den Kauf der Immobilie fließen. Denn bei all den Gesprächen, die bereits zwischen Gemeinde und Investor liefen, nach wie vor stehtder Versteigerungstermin am 10. Mai am Amtsgericht Neumarkt, nach wie vor haben die Gläubiger des insolventen Kachelofenbauerunternehmers Karl-Heinz Kago die Hand auf dem Anwesen.

Doch wie Bürgermeister Horst Kratzer berichtete, habe der Investor vor, den Kauf noch vor der Versteigerung abzuwickeln. Ein Ansprechpartner bei der Schlosszeit GmbH war am Mittwoch nicht zu erreichen, um dies zu bestätigen und weitere Fragen zu beantworten.

Das Infostück sammelt die Informationen zum Investor.

So bleiben die Unterlagen als Informationsquelle, über die Bürgermeister Kratzer sagte: „Das muss man allerdings alles noch als Grobplanungen verstehen“. Zu diesen gehört auch, das Tiergehege wieder herzustellen und zu nutzen sowie den bisherigen Park durch einen Rosen-, Figuren- und Aqua-Garten zu erweitern.

Das Youtube-Video zeigt das Kago-Schloss aus der Vogelperspektive.

Die Grobplanungen und die Gespräche haben den Rathauschef von dem Projekt, für das der Investor einen Personalbedarf von 50 festangestellten Mitarbeitern veranschlagt, überzeugt. „Ich kann mir das gut vorstellen.“ Vor allem gefällt Kratzer, dass der Investor plant, die bislang geschlossene Kago-Allee wieder für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. „Damit wäre der elitäre Charakter weg“, ist der Bürgermeister überzeugt.

Auch deswegen glaubt Kratzer: „Das Projekt würde gut reinpassen. Es entsteht kein zweites Dorf am Rand von Postbauer-Heng und das Schloss würde endlich aus dem Dornröschenschlaf erweckt.“ Vor allem aber ist Kratzer wichtig zu betonen, dass die Gemeinde kein Risiko eingehe. Aber noch ist nichts in trockenen Tüchern. Deshalb blickt auch Kratzer gespannt auf die kommenden Wochen: „Mal schauen, ob es klappt“.

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