Entwicklung
Postbauer-Heng ist auf Wachstumskurs

Der Markt meldet 500 Neubürger innerhalb von zehn Jahren. Fehlende Grundstücke bremsten aber den Zuwachs.

23.02.2021 | Stand 16.09.2023, 4:13 Uhr
Horst Kratzer, Bürgermeister von Postbauer-Heng, will mit seiner Marktgemeinde auch weiterhin hoch hinaus. −Foto: Jens Diedrich

Der Markt Postbauer-Heng sei schon seit jeher bekannt als Wachstumsgemeinde im sogenannten Speckgürtel der Metropolregion mit hervorragender Lage zwischen Neumarkt und Nürnberg, heißt es in einer Pressemitteilung der Marktgemeinde.

Drei wichtige Standortkriterien würden vor allem von Neubürgern immer wieder angeführt, heißt es. Das seien die sehr gute Verkehrsanbindung mit S-Bahnanschluss und kurze Wege nach Neumarkt, Nürnberg und auch an die Autobahnen A9, A3 und A6. Zweitens biete Postbauer-Heng mittlerweile ein umfassendes Betreuungsangebot für Kinder und Jugendliche, angefangen mit der Krippe, den Kitas, einem Waldkindergarten bis hin zur Erich Kästner Grund- und Mittelschule und den Hort.

Wenige wollen Baugrund verkaufen

Eine dritte Säule sei in den vergangenen zehn Jahren umfassend ausgebaut worden, und zwar der Bereich Soziales: Streetwork, Jugendtreff, Familienstützpunkt und seit vorigem Jahr neu hinzugekommen die Beratungsstelle Familiengesundheit vor Ort. Die gute Infrastruktur für Einkauf und ärztlicher Versorgung sei heutzutage selbstverständlich für eine Gemeinde dieser Größenordnung.

Dies führe – insgesamt betrachtet – zu einem Zuzug, der noch stärker ausfallen würde, wenn der Wohnungs- und Grundstücksmarkt es hergeben würde. „Derzeit kann der Markt Postbauer-Heng keine kommunalen Baugrundstücke anbieten und mangels Verkaufsbereitschaft der Grundstückseigentümer von potenziellen Erschließungsflächen. Hinzu kommt, dass es rund 250 erschlossene und baureife Grundstücke gibt, jedoch wiederum im Privatbesitz“, heißt es in der Pressemitteilung der Marktgemeinde. Grundsätzlich solle die Innenverdichtung Priorität haben, analog zur Novellierung der Bayerischen Bauordnung.

Weniger Einwohner in Pavelsbach

Bei der Analyse der Einwohnerstatistik der vergangenen zehn Jahre stellt der Markt Folgendes fest: „Die Einwohnerzahl ist innerhalb eines Jahres um 44 Personen auf nunmehr 8152 gestiegen. Vor zehn Jahren waren es noch 7651 Einwohner, also kamen ziemlich genau 500 Neubürger in diesem Zeitraum dazu.“

Geburten und Sterbefälle hielten sich mit der Zahl 70 im Jahr ungefähr die Waage, wobei es mehrjährig betrachtet mehr Geburten als Sterbefälle gebe. Die knapp 25 Quadratkilometer umfassende Marktgemeinde besteht aus dem Hauptort und weiteren sieben Ortsteilen.

Eheschließungen: Bilanz:
Trotz der Corona-Pandemie haben sich am Standesamt in Postbauer-Heng im vergangenen Jahr 52 Brautpaare das Jawort gegeben – selbstverständlich unter strenger Einhaltung der staatlichen Regeln.Bürgermeister Horst Kratzer sieht darin insgesamt eine positive Bilanz mit der großen Herausforderung zwischen Zuzugsdruck, Flächenverbrauch und den daraus resultierenden infrastrukturellen Maßnahmen.

Zum Stichtag 1. Januar 2021 lebten im Hauptort Postbauer-Heng 4606 Personen, Kemnath ist, an der Zahl der Einwohner gemessen, der zweitgrößte Ort in der Gemeinde. Dort haben jetzt 1837 Menschen ihren Hauptwohnsitz, 33 mehr als ein Jahr zuvor. In Pavelsbach dagegen leben jetzt mit 913 Personen elf weniger als zu Beginn des vergangenen Jahres.

Buch und Wurzhof weisen mit 238 (Vorjahr: 241) einen Rückgang der Einwohnerzahl um drei auf. In Dillberg leben jetzt 110 Personen (Vorjahr 101), in Köstlbach 182 (Vorjahr 164) und An der Heide 51 (Vorjahr 52).