Supermarkt
„Radikal lokal“ in Neumarkt einkaufen

Getränke, Gewürze und Seifen: „Der Regionale“ in der Kohlenbrunner Mühle bietet regionalen Herstellern eine Plattform.

20.12.2020 | Stand 16.09.2023, 4:29 Uhr
Gerd Schlittenbauer
Die Kochmanufaktur und ihre Partner eröffneten am Samstagvormittag den neuen Markt „Der Regionale“. −Foto: Gerd Schlittenbauer/Gerd Schlittenbauer

Wie Pilze aus dem Boden schießen in den letzten Wochen Geschäfte im Bereich der Kohlenbrunner Mühle. Pünktlich zurEröffnung des neuen Edeka-Supermarktsmachte gegenüber „Der Regionale“ auf – ein Teil der Kochmanufaktur, die schon in der Ingolstädter Straße einen kleinen Regionalmarkt betreibt. Das Geschäft wurde am Samstag offiziell eröffnet.

Die beiden Geschäftsführer Andreas Demo und Lorenz Heri haben sich einen Traum erfüllt. Und der Anspruch kann sich sehen lassen: „Radikal, lokal, kompromisslos, frisch“, sei das Motto, sagt Andreas Demo. Man habe wohl alle entsprechenden Anbieter aus der Region, die in den nötigen Mengen produzieren können, gewonnen.

Ein Hersteller für Butter wird noch gesucht

Das Geschäft ist in den Räumen des Getränkelands Müller untergebracht, wo Michael Gloßner, Geschäftsführer der Neumarkter Glossnerbräu KG, Vermieter ist. „Wir haben im Getränkeland in der Sachsenstraße Platz geschaffen“, sagt Gloßner in Gespräch mit dem Neumarkter Tagblatt. Der Getränkemarkt sei dadurch nicht kleiner geworden. 31 Firmen sind es nun, die auf 110 Quadratmetern ihre Waren feilbieten. „Wir sind auf der Suche nach weiteren Erzeugern in der Region“, sagt Andreas Demo. Vor allem bei Butter brauche man noch einen Anbieter, der in genügender Menge produzieren könne.

Ansonsten gibt es im „Regionalen“ Waren querbeet – von frischen Lebensmitteln über Juradistl-Honig bis hin zu Gewürzen, Seifen, Kaffee oder Hochprozentigem. Der Hauptsitz der bayernweit vertretenen Kochmanufaktur ist in Bad Aibling, deshalb mag sich mancher wundern, dass der Begriff „Regionalität“ schon mal bis Oberbayern reicht.

Später soll noch eine Kaffeerösterei dazukommen

Aber, so verriet uns Geschäftsführer Demo, man wolle die dortige Kaffeerösterei später auch in Neumarkt in den Räumen des Getränkelands installieren. Der überwiegende Teil des Angebots stammt jedoch aus Neumarkt und dem Landkreis und es sind „500 Prozent mehr Produkte als im bisherigen Regionalmarkt“, sagte Lorenz Heri.

Die Kochmanufaktur habe in Neumarkt bereits 30 Arbeitsplätze geschaffen, vier weitere kämen durch den Regionalmarkt hinzu. Die beiden Geschäftsführer freuen sich, dass sie mit dem Standort Neumarkt eine „innovative Stadt“ gefunden haben, wo man in der Lage sei, mit den entsprechenden Partnern eine Plattform aufzubauen.

„Die Bewusstseinsänderung wird sich in der Bevölkerung durchsetzen.“OB Thomas Thumann

Einen „Markstein an hervorragender Stelle“ sieht Oberbürgermeister Thomas Thumann im Regionalmarkt. Thumann ist sich sicher, „dass sich die Bewusstseinsänderung in der Bevölkerung durchsetzt“ und wünschte zur Eröffnung „viel Umsatz“.

Vermieter Michael Gloßner sprach von einer „spontanen Idee“, die aus einer freundschaftlichen Geschäftsbeziehung hervorgegangen sei. So habe man den Regionalmarkt „aus dem Boden gestampft“. Stellvertretende Landrätin Susanne Hierl dankte für die Zusammenarbeit und wünschte, „dass sich der Rest des Plakates der Anbieter auch noch füllt.“

Ein großes Lob vom Landschaftspflegeverband

„Sie tun unserer Region gut“, wandte sich Werner Thumann, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands Neumarkt, an die beiden Geschäftsführer, „Sie machen Dinge, die wir schon immer tun wollten.“ Und auch der Chef der Stadtwerke, Dominique Kinzkofer, wünschte als regionaler Partner „gute Zusammenarbeit.“