Auch in der Hofpfarrei gibt es eine Zeitenwende. Der Regionalkantor und Kirchenchorleiter Helmut Lehner wurde am Sonntag von Pfarrer Richard Distler im Gottesdienst in den Ruhestand verabschiedet. Distler dankte Lehner für die Gestaltung von unzähligen Festen und Proben und dafür, dass Lehner viele Freizeitstunden geopfert habe. „Danke für die Bereitschaft zu dienen und für das einfühlsame Orgelspiel und die bezaubernden Töne.“ Distler erinnerte daran, dass Lehner die Schätze alter Chormusik bewahrt und neue Stücke hinzugefügt habe. Da nun auch der Kirchenchor vorerst ohne musikalischen Leiter ist, sagte Distler: „Es liegt an uns, dass das Lob Gottes gewahrt bleibt.“
Lehner fiel es sichtlich schwer, sich zu verabschieden. Es sei sein Vater gewesen, der ihm vor 50 Jahren die Kirchenmusik nahe brachte. Nach dem Studium ließ er sich überzeugen, Regionalkantor zu werden, zunächst in Deining und seit 1999 in Neumarkt in der Hofpfarrei.
Er gründete das Ensemble Musica vocalis, das in 40 Konzerten mehr als 50 000 Euro an Spenden einsang. „In der Hofpfarrei begegnete ich liebenswürdigen Menschen, meinen treuen Wegbegleitern, die Sängerinnen und Sänger des Kirchenchors.“ Gerne hätte er mit seinen Sänger den Abschiedsgottesdienst musikalisch umrahmt, aber er wollte den Apparat nach zwei Jahren Abstinenz ohne Proben nicht noch einmal hochfahren, wie er sagte.
Lehner warb für einen Neubeginn des Kirchenchores – unter welcher Leitung auch immer. Nach dem großen Aderlass sei jetzt die beste Zeit dafür. Neun Sänger stünden bereits in den Startlöchern. Wie es mit einem neuen Regionalkantor in der Hofkirche weiter gehe, stehe ebenfalls noch nicht fest. „Man darf gespannt nach Eichstätt blicken.“ Lehner dankte dem erkrankten Pfarrer Stefan Wingen, Pfarrer Distler und seiner Gattin Marianne. Für ihre langjährigen Dienste im Kirchenchor wurden geehrt Johann Meier für 28 Jahre, Bernhard Kiehl für 30 Jahre, Rita Niedermayer für 40 Jahre, Marianne Lehner für 44 Jahre und Helmut Lehner für 50 Jahre. (ndf)
