Hilfsorganisation
Sea-Eye tauft viertes Schiff

Die Seenotretter von Sea-Eye aus Regensburg bringen ihr viertes Schiff an den Start. Der Taufpate war selbst gerettet worden.

28.02.2021 | Stand 28.02.2021, 14:55 Uhr
Kapitän Christoph Kües, Claudia Roth und Taufpate Alpha Jor Barry aus Sierra Leone (v.l.) neben der „Sea-Eye 4“: Das Schiff soll im Frühjahr seinen Einsatz im Mittelmeer starten. −Foto: Bernd Wüstneck/dpa

Die Seenotrettungsorganisation Sea-Eye hat am Sonntag in Rostock ihr viertes Schiff getauft. Die „Sea-Eye 4“ soll nach Angaben der Initiatoren im Frühjahr ihren Einsatz im Mittelmeer starten. Seit Oktober sei sie von Hunderten ehrenamtlichen Helfern zum Rettungsschiff umgebaut worden.

Claudia Roth lobt Einsatz für die Menschenrechte

Als Taufpate agierte der inzwischen 19-jährige Alpha Jor Barry. Den Angaben zufolge wurde der junge Mann aus Sierra Leone, der seit mehr als einem Jahr in Slowenien lebe, Ende 2018 durch die „Alan Kurdi“ im Mittelmeer gerettet. Mit 16 weiteren Personen war er mit einem kleinen Fischerboot aus dem Bürgerkriegsland Libyen geflohen. Mit der „Alan Kurdi“ ist die Hilfsorganisation, die ihren Sitz in Regensburg hat, aktuell im Mittelmeer unterwegs.

Die Grünen-Politikerin und Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth sagte laut Mitteilung, die Schiffstaufe sei ein wichtiges Zeichen für Solidarität, Humanität und das praktische Eintreten für Menschenrechte. „Da, wo die europäischen Regierungen ihrer Verantwortung nicht nachkommen, sind es die zivilen Seenotretterinnen und Seenotretter, die die Grundwerte der Europäischen Union und die Menschenrechte hochhalten“, erklärte sie. Roth ist selbst Mitglied von Sea-Eye. „Den vielen Engagierten auf See, die sich jeden Tag mutig und unbeirrt dafür einsetzen, Menschenleben zu retten, gilt mein höchster Respekt und Dank.“

Evangelische Kirche unterstützt die Seenotretter

Die „Sea-Eye 4“ ist den Angaben zufolge das bisher größte Schiff, das die Organisation in den Rettungseinsatz entsendet. Sie sei gleichzeitig das zweite Bündnisschiff, das maßgeblich durch das von der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) initiierte, zivile Seenotrettungsbündnis „United4Rescue“ finanziert worden ist. (dpa)