Das Ehrenamt des Sanitäters ist wie viele andere wichtig, damit eine Gesellschaft funktioniert. Eine dieser wichtigen Ehrenamtlichen ist die Dietfurterin Birgit Ketzler. Unter ihrer Leitung hat der BRK-Kreisverband im vergangenen Herbst wieder zwei Sanitätsgrundausbildungen angeboten. Sie richteten sich an die Mitglieder der Bereitschaften, der Wasserwacht, an das Jugendrotkreuz, die Rettungshundestaffel sowie an weitere Gruppierungen.
Ketzler ist hauptamtliche Rettungssanitäterin beim BRK Neumarkt und brennt für ihren Beruf. Die SPD-Stadträtin ist zudem Mitglied in der BRK-Bereitschaft Berching. Die Grundausbildungen, die der Kreisverband Neumarkt zweimal im Jahr für junge Menschen und Quereinsteiger ab 16 Jahren anbietet, stemmt Ketzler mit ihrem Ausbilderteam ehrenamtlich. Und das tut sie ausgesprochen gerne. „Das Schöne daran ist, dass ich mein Wissen weitergeben kann.
Es ist wichtig, dass junge Leute eine gute Ausbildung haben, um eine gute Erstversorgung leisten zu können“, betont sie. Sie selbst ist gelernte Krankenschwester und hat ihre Leidenschaft für den Rettungsdienst am Mitmenschen als Sanitäterin im Quereinstieg im Jahre 2007 vollbracht und eine Ausbildung zur Rettungssanitäterin gemacht. Rechtzeitig den Nachwuchs heranzuziehen, ist ihr ein großes Anliegen, das Problem, dass immer weniger sich in den Dienst der lebensrettenden Sache stellen, brennt ihr auf den Nägeln. „Wir brauchen Nachwuchs, denn auch bei uns macht sich der demografische Wandel bemerkbar. Außerdem ist es eine sehr schöne Gemeinschaft.“
Das tut man bei einem Notfall
Ein Lehrgang zur Sanitätsgrundausbildung umfasst 48 Unterrichtseinheiten. „Der Lehrgang richtet sich an alle, die bereits in einer Gruppierung ehrenamtlich mithelfen, zum Beispiel beim Jugendrotkreuz oder der Wasserwacht sind und sich sozial engagieren möchten, die das Helfersyndrom haben“, erklärt Ketzler.
In der Ausbildung lernen junge Teilnehmer den Umgang in Notfallsituationen. Sie bekommen Einblicke in die Anatomie und Physiologie, erfahren Grundlagen zur Atmung, zu den Gelenkapparaten, den inneren Organen und dem Herzen. Natürlich steht auch die Diagnostik, das Erkennen von Symptomen bei Erkrankungen und Verletzungen auf der Agenda, ebenso die Maßnahmen, die umgehend eingeleitet werden müssen.
Im praktischen Teil stehen die Herz-Lungen-Wiederbelebung durch die Defibrillation, Rettung, Versorgung und Transport von Verletzten auf dem Unterrichtsplan. Der erfolgreiche Abschluss einer Sanitätsgrundausbildung – für den zuvor ein Erste-Hilfe-Kurs absolviert werden muss – ist laut Ketzler für alle Aktiven im Roten Kreuz Voraussetzung. Außerdem sei er ein wichtiger Grundstock für mögliche weitere Lehrgänge.
Auch ältere Semester gefragt
„Unsere Sanitäter im Ehrenamt dürfen dann nach der Ausbildung zum einen als Praktikant im Rettungswagen mitfahren und zum anderen bei Einsätzen bei Veranstaltungen der Großgemeinde Dietfurt wie Volksfesten, am Unsinnigen Donnerstag, bei Rocknächten, bei Läufen wie etwa dem Sieben-Täler-Lauf, Feuerwehrfesten oder bei Einsätzen auf Kreisverbandsebene mithelfen.“ Bei diesen sind sie allerdings nie allein auf sich gestellt, sondern immer zusammen im Team vor Ort. Meistens passierten bei dieser Art von Einsätzen eher kleinere Zwischenfälle, so Ketzlers Erfahrung: „Es kommen kleinere Verletzungen vor, wo jemand ein Pflaster braucht. Es können aber auch Kreislaufprobleme auftreten. Auch kann es sein, dass mal die eine oder andere Kopfwunde oder Verletzung zu versorgen ist“, so die Rettungssanitäterin.
Aber nicht nur die Jungen sind als Nachwuchs gefragt und gesucht. Beim BRK kann man sich in jedem Alter einbringen, sei es bei der Mitorganisation von Blutspenden, als Betreuer für ältere Menschen oder bei der Unterstützung Hilfsbedürftiger. Wer gerne eine Sanitätsgrundausbildung absolvieren oder sich anderweitig sozial engagieren möchte, wendet sich am besten an den Kreisverband in Neumarkt.
