Menschen
Sie bringt Tiere auf die Leinwand

In den Bildern von Stephanie Schuh-Cencic aus Furth im Wald schlüpfen Tiere in allerlei menschliche Rollen.

14.06.2019 | Stand 16.09.2023, 5:35 Uhr
Steffi Bauer

Stephanie Schuh-Cencic vor ihren Bildern „Hector und Paris“, „Der Kunstbanause“ und „Die schöne Helena“.

„Die schöne Helena“ blickt den Betrachter mit ihren gelbgrünen Augen anmutig an. Das seidig-blaue Kleid, das über die Schulter gelegte edle Tuch, der teure Schmuck... alles an der „Katzenprinzessin“ wirkt ausgesprochen vornehm – bis auf das kleine Mäuschen, das sie in ihren menschlich wirkenden Händen hält. Da kommt dann doch das Raubtier, das sie ja ursprünglich ist, durch. Auf den Bildern der Further Künstlerin Stephanie Schuh-Cencic offenbart sich so manches erst auf den zweiten Blick.

Viel Sympathie für die Vierbeiner

Stephanie Schuh-Cencics Werke – neben den Malereien auch Druckgrafiken und Zeichnungen – sind aktuell in der Ausstellung „Außergewöhnlich(es) Tierreich“ in der Spielbank in Bad Kötzting zu sehen. Wenn sie über ihre Bilder spricht, dann immer mit einem Augenzwinkern und ganz viel Sympathie für die Vierbeiner, die bei ihr oft zu Zweibeinern geworden sind.

„Mit Furth bin ich sehr verbunden, auch zum Drachenstich bin ich natürlich jedes Jahr hier.“Stephanie Schuh-Cencic

Das künstlerische Talent und die Liebe zu Tieren liegt bei der 35-Jährigen, die aus Furth im Wald stammt und jetzt mit ihrem Mann zusammen in Hagelstadt lebt, in der Familie: Ihr Vater Josef, vormals Rektor der Windischbergerdorfer Grundschule, hatte bei der Vernissage in der Spielbank für die musikalische Einstimmung gesorgt. Ihre Schwester Claudia leitet den Bayerwald-Tierpark in Lohberg. Und auch Stephanie Schuh-Cencic sagt: „Ohne Tiere geht es bei mir nicht.“ Und nicht ohne Familientreffen: So oft es geht, fährt sie in die Drachenstadt, um Zeit mit ihren Eltern und ihren beiden Geschwistern verbringen zu können.

Nicht fotografierbare Dinge

Eine Zeitlang habe sie auch Landschaften gemalt, so Schuh-Cencic. „Aber ich wollte Motive darstellen, die man nicht auch über die Fotografie abbilden könnte“. Und das ist bei den Tierporträts definitiv der Fall. Werden die Modelle nicht „vermenschlicht“, wirken sie allerdings so lebensecht, dass sie schon für so manches Schmunzeln gesorgt haben, erzählt die Künstlerin:

„Von dem Bild mit der Katze, die durch die Leinwand kommt, dem ‚Kunstbanausen‘, habe ich meiner Mutter per WhatsApp ein Foto geschickt. Ihre Antwort war: ‚Um Himmels Willen, was ist denn da passiert?‘. Sie dachte, der kleine Lump steigt da gerade wirklich heraus.“