Landkreis Kelheim
So lief das Jahr 2021 für die Polizei

Niederbayerns Polizeipräsident Manfred Jahn übergibt den Sicherheitsbericht 2021 an Kelheims Landrat Martin Neumeyer.

14.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:47 Uhr
v.l.n.r. Geschäftsleiter Sebastian Post, EPHK Martin Wuchterl (PI Mainburg), Michael Welnhofer (Abteilungsleiter Öffentliche Sicherheit und Ordnung), POR Manfred Vormittag (PI Kelheim), Landrat Martin Neumeyer, Polizeipräsident Manfred Jahn, Rita Festl (Sachgebietsleiterin Öffentliche Sicherheit und Ordnung), LKD Paul Mader (Sachgebiet Kriminalitätsbekämpfung), Mike Süss (Sachgebietsleiter Untere Straßenverkehrsbehörde) und LKD Werner Mendler (KPI Landshut). −Foto: Landratsamt Kelheim

Polizeipräsident Manfred Jahn überreichte am Donnerstag, 14. April, im Rahmen des Sicherheitsgesprächs den Sicherheitsbericht 2021 für den Landkreis Kelheim an Landrat Martin Neumeyer. Die Bilanz des Sicherheitsberichts kann sich aus Sicht der Polizei sehen lassen: Im Landkreis waren durchwegs positive Tendenzen zu verzeichnen, hieß es bei dem Termin.

Das jährliche Gespräch konnte in den vergangenen zwei Jahren coronabedingt nicht stattfinden. Dieses Jahr trafen sich Vertreter der Polizei Niederbayern wieder mit den Verantwortlichen des Landratsamts, um die Zahlen und Statistiken des zurückliegenden Sicherheitsjahrs zu besprechen.

Positive Tendenzen in nahezu allen Kriminalitätsfeldern machten den Besuch im Landratsamt Kelheim angenehm für Polizeipräsident Manfred Jahn: „Es freut mich sehr, dass die Kriminalität im Landkreis Kelheim im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen ist. Diese positive Entwicklung wollen wir nachhaltig stärken“.

Gesamtkriminalität und Aufklärungsquote

Bei der Gesamtkriminalität war ein Rückgang um 18 Prozent zu verzeichnen, die größte relative Abnahme im Vergleich zum Vorjahr unter allen niederbayerischen Landkreisen, heißt es in der Pressemitteilung, die nach dem Termin an Medien verschickt worden ist.

Diese Entwicklung spiegele sich folglich auch bei den einzelnen Deliktsfeldern wider. Die Gewaltkriminalität ist in etwa auf dem Niveau des Vorjahres geblieben (ein Fall weniger), bei der Diebstahls- und Straßenkriminalität waren Rückgänge um 29,9 Prozent und 36,1 Prozent zu verzeichnen. Die Zahl der Wohnungseinbruchsdiebstähle konnte mehr als halbiert werden und auch bei der Rauschgiftkriminalität war ein signifikanter Rückgang festzustellen.

Dabei konnte die Aufklärungsquote von 66,5 Prozent aus dem Vorjahr auf 71,8 Prozent gesteigert werden. Damit liegt der Landkreis Kelheim knapp fünf Prozentpunkte vor dem bayernweiten Durchschnitt von 66,9 Prozent.

Die Häufigkeitszahl liegt im Landkreis Kelheim laut Polizei bei 2374. Niederbayernweit liegt die Zahl, die die auf 100.000 Einwohner skalierte Kriminalitätsbelastung darstellt, bei 3034.

Ein Ausblick auf die absoluten Zahlen: Bei rund 123.000 Einwohnern im Landkreis Kelheim wurden im Jahr 2021 2929 Straftaten registriert, verteilt auf die beiden für den Landkreis zuständigen Polizeiinspektionen Kelheim und Mainburg mit 2064 und 833 Fällen. „Die Gefahr im Landkreis Kelheim Opfer einer Straftat zu werden ist sehr gering. Die gute Sicherheitslage ist mitbestimmend für die hohe Lebensqualität in der Region“, resümierte Polizeipräsident Jahn.

Entwicklung bei den Verkehrsunfällen

Die letzten zwei Jahre standen nicht unerheblich unter dem Einfluss der Corona-Pandemie. Lockdown und großflächige Home-Office-Regelungen wirkten sich auch auf den Straßenverkehr aus. Von 2019 auf 2020 war folglich ein deutlicher Rückgang bei den Verkehrsunfällen von 3921 auf 3363 zu verzeichnen. Ein Jahr später hat sich die Lage wieder einigermaßen normalisiert, sodass sich auch die Verkehrsunfälle mit 3619 Unfällen wieder dem Niveau vor der Pandemie annähern.

Positive Entwicklungen, die sich dem Trend der steigenden Unfallzahlen entgegensetzten waren bei den Unfalltoten und Verkehrsunfällen mit Personenschaden zu verorten. Die Zahl der Unfalltoten ging von 10 auf 8 zurück, Verkehrsunfälle mit Personenschaden von 438 auf 427. Zeitgleich stieg aber die Anzahl der bei diesen Unfällen verletzten Personen. „Die Zahl der im Straßenverkehr Getöteten und Schwerverletzten zu senken, ist jedes Jahr aufs Neue unsere oberste Priorität, wenn es um die Verkehrssicherheitsarbeit geht. Da überhöhte und nicht angepasste Geschwindigkeit nach wie vor die Hauptunfallursache bei Verkehrsunfällen mit Todesfolge oder schweren Verletzungen ist, werden wir natürlich weiterhin mit gezielten Aktionen daran arbeiten, diese Gefahren zu minimieren“.

Stärkung des Sicherheitsgefühls als zentrale Aufgabe

Polizeipräsident Manfred Jahn betonte im Rahmen des Sicherheitsgesprächs, dass im Jahr 2022 neben der Gewährleistung der objektiven Sicherheitslage und der Verkehrssicherheit insbesondere die Stärkung des Sicherheitsgefühls der Bevölkerung eine zentrale Aufgabe der Polizei einnehmen werde: „Die Polizei Niederbayern will das erreichte Sicherheitsniveau nachhaltig stärken und damit einen wesentlichen Teil dazu beitragen, dass der Landkreis Kelheim als sichere Heimatregion mit einer hohen Lebensqualität wahrgenommen werden kann.“ Abschließend bedankte sich der Polizeipräsident im Namen aller Polizeibeschäftigten für die professionelle Zusammenarbeit mit dem Landkreis Kelheim.

Landrat Martin Neumeyer konnte diesen Dank nur erwidern: „Die aktuellen Zahlen und Daten des vorliegenden Sicherheitsberichts sind äußerst erfreulich. Im Landkreis Kelheim lebt es sich sehr sicher. Für die hervorragende Arbeit der Polizeikräfte unserer beiden Polizeiinspektionen in Kelheim und Mainburg sowie des Polizeipräsidiums Niederbayern möchte ich an dieser Stelle meinen Dank ausdrücken.“