Am Freitag verwandelte sich das Waldparadies der Montessori Glückskinder bei der Seniorenresidenz St. Benediktus in eine Käsealm. Die milchwirtschaftliche Labormeisterin Eva Münsterer und Molkereimeister Heinrich Seiderer zeigten den Knirpsen der Schwammerl-Gruppe, wie Käse, insbesondere Mozzarella, gemacht wird. Auch der Heimbewohner und Eltern schauten den Fachleuten über die Schulter.
Grundsätzlich wird jeder Käse gleich hergestellt. Unterschiede gibt es erst beim Zusetzen verschiedener Kulturen. Die Festigkeit des Fertigprodukts kann über die Größe des Bruchs gesteuert werden. Je kleiner der Bruch geschnitten wird, umso fester wird später der Käse, erklärte der Molkereimeister. Seine Arbeit begann mit dem Auskochen der Gerätschaften, um sie keimfrei zu machen.
Alle Kinder bekamen, streng nach Hygienevorschrift, Haarnetze und durften helfen, die zehn Liter Frischmilch in den Kochbehälter zu füllen, die dann auf etwa 35 Grad erhitzt wurde. Sie sollten ein Kilo Käse ergeben. Zugegeben wurde dann Zitronensäure, um die Milch zu säuern. Zum Dicklegen der Milch gab Seiderer Lab zu.
Aus Glaubensgründen durften Juden und Muslime früher keinen Käse essen, da nicht sichergestellt war, dass die Kälber koscher geschlachtet worden waren. Dem habe die Industrie nun Rechnung getragen und verwende nur mehr mikrobielles Lab, erfuhren die Zuhörer. Nachdem die Milch eingedickt war wurde sie geschnitten und die Molke abgeseit. Diese durften die Kinder probieren, wobei einige begeistert waren, andere das Gesicht verzogen. Heinrich Seiderer gab dem Bruch Salz zu und gab ihn in heißes Wasser, wo er sich zu einer ziehenden Masse verformte, aus der die typischen Mozzarellakugeln geformt wurden.
Diese ließen sich die Besucher zusammen mit Würsteln und Gemüse vom Grill schmecken. Zusätzlich hatten die Molkereifachleute von ihrem Arbeitgeber, der Privatmolkerei Bechtel in Schwarzenfeld bei Schwandorf, einen Teil der dort hergestellten Produktpalette mitgebracht. So konnten die Kinder auch noch verschiedene Joghurts probieren, während die Erwachsenen eher den zahlreichen Käsesorten zusprachen. (kid)
