Pyrbaum
Söder-Brief zu ICE-Werk wirft Fragen auf

Der Ministerpräsident stellt sich gegen einen Standort bei Feucht. Für Pyrbaum gelten die gleichen Argumente, sagen Bürger.

14.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:40 Uhr
Die Bahn will in der Region Nürnberg ein ICE-Werk bauen und sucht nach einem Standort. −Foto: Boris Roessler/picture alliance/dpa

Ein Schreiben von Bayerns Ministerpräsident an die Feuchter CSU hat auch im Raum Pyrbaum und der angrenzenden Gemeinde Allersberg für Aufsehen gesorgt. Insbesondere bei jenen, die sich gegen ein ICE-Werk in diesem Bereich aussprechen. Mit diesem potenziellen Standort und zwei weiteren rund um die ehemalige Heeresmunitionsanstalt (Muna) bei Feucht will die Bahn in das Raumordnungsverfahren bei der Regierung von Mittelfranken gehen.

Söders Antwortschreiben auf das Unterstützungsgesuch der CSU-Parteifreunde vor Ort lässt erahnen, dass der Ministerpräsident einem ICE-Werk südlich der Muna kritisch gegenübersteht. Die großflächige Rodung des dortigen Waldes missfällt Söder offenbar wie schon im Fall des inzwischen ausgeschlossenen Standorts Altenfurt/Fischbach. Der Freistaat besitzt hier wie dort das nötige Waldstück. Wenn er nicht verkaufen will, scheint es unrealistisch, dass das Werk an dieser Stelle kommt.

Bürgerinitiative Harrlach meldet sich zu Wort

Bei den anderen beiden Standorten, die noch im Rennen sind, ist der Freistaat hingegen nicht der Waldbesitzer. Weshalb sich nun die Bürgerinitiative Harrlach zu Wort meldet, die sich gegen ein ICE-Werk im Raum Allersberg/Pyrbaum wendet. Söders Erklärung gehe in die richtige Richtung, allerdings muss er aus Sicht der Initiative nun auch bei den anderen beiden Standorten nachziehen und verhindern, dass dort ebenso große Waldflächen gerodet werden.

„Auch wenn er sich formal als Eigentümer des umstrittenen Grundstücks äußert – die politischen Absichten sind eindeutig“, schreibt die BI. Keine der drei Standortoptionen sei geeignet und das Planverfahren müsse daher auf null gestellt werden. „Andernfalls verliert das offizielle Verfahren zur Standortfindung völlig an Glaubwürdigkeit.“

Auch der Wald bei Harrlach sei in mindestens gleicher Weise schützenswert wie der Standort südlich der Muna, betont die Bürgerinitiative. „Erschwerend kommt hinzu, dass der Bannwald bei Harrlach als Wassereinzugsgebiet für die Stadt Fürth dient. Dieses zu gefährden wäre völlig unverantwortlich.“