75 Jahre Landfrauen
Söder, Füracker und Hierl: Viel Politprominenz bei den Neumarkter Bäuerinnen

26.02.2023 | Stand 15.09.2023, 1:27 Uhr
Heike Regnet
Der Landfrauenchor setzte beim Festakt musikalische Akzente – Ministerpräsident Markus Söder zeichnete langjährige Sängerinnen aus. −Foto: Heike Regnet

Zahlreiche Gäste aus dem Landkreis hieß Kreis- und Bezirksbäuerin Rita Götz beim Landfrauentag im Johanneszentrum willkommen. Zum 75. Jubiläum der Landfrauen gratulierte auch Ministerpräsident Markus Söder, der zudem langjährige Sängerinnen des Landfrauenchors ehrte.

Götz machte deutlich, welch wichtige Aufgaben Landfrauen seit jeher übernehmen. „Längst haben wir uns emanzipiert und verschaffen uns auch politisch Gehör.“ Im Fokus stehe aktuell die Wertschätzung der Lebensmittel, daher fordere man das Schulfach „Alltagskompetenzen“.

„Die Krone der Landwirtschaft sind die Frauen“, sagte Ministerpräsident Söder. Die Landwirtschaft zähle zu den wichtigsten Branchen in Bayern. Es werde jedoch viel zu wenig Wertschätzung und Respekt für die gezeigt, „die so gute Arbeit leisten“. Grundsätzlich solle in Deutschland mehr Fläche für die Lebensmittelproduktion genutzt werden. „Lasst die Landwirtschaft endlich ihre Arbeit machen“, forderte Söder mit Blick auf die vielen Regulierungen, für die er „mehr Sachverstand und Lebensrealität“ wünschte. Söders Appell zu Fleisch und Lebensmittel: „Egal ob biologisch oder konventionell – Hauptsache regional.“ Mindestens 50 Prozent regionale Lebensmittel zu verwenden, sollte das Ziel für jeden sein.

Ministerpräsident fordert mehr Wertschätzung

Wertschätzung forderte Söder auch mit Blick auf die Erbschaftssteuer. Zudem müsse berufliche Ausbildung genauso viel Wert wie das Studium erhalten. „Master und Meister muss gleich sein.“ Daher werde in Bayern die Meisterausbildung kostenfrei gestellt. Den Landfrauen dankte Söder „für die tolle Arbeit, die sie machen, und die Liebe zur Heimat“.

Füracker: Landwirtschaft eine der modernsten Branchen

Finanzminister Albert Füracker betonte, dass die Landwirtschaft heute eine der modernsten Branchen sei. Der Wandel wurde gut gestaltet, auch wenn die Zahl der Betriebe gesunken sei. „Chef im landwirtschaftlichen Betrieb aber sind die Frauen“, so Füracker. MdB Susanne Hierl rückte das Netzwerken in den Fokus, das auch bei der Arbeit der Landfrauen grundlegend sei. Diesem Thema widmete sich auch Dekanin Christiane Murner. „Netzwerken können Frauen besonders gut, weil sie eine soziale Ader haben,“ so Murner.

Viel Beifall gab es für den Landfrauenchor, der musikalische Akzente setzte. Im Herbst 1976 kamen auf Initiative von Kreisbäuerin Therese Klein aus Berg erstmals 27 Landfrauen zum Singen zusammen, im März 1977 war der erste Auftritt, dem unzählige folgten.