Ein Chamer als Regensburger Oberbürgermeister? Aus Sicht des Landkreises hört sich das gut an, wenn an der Spitze der Bezirkshauptstadt ein Mann aus Cham stehen würde. So einen Kandidaten hat jetzt ein Regensburger Anzeigenblatt aufs Schild gehoben: Jürgen Linhart soll demnach bei der CSU einer von acht möglichen Schaidinger-Nachfolgern diskutiert werden. Der Chamer CSU-Kreisrat Linhart ist Verwaltungsrechtler und unter anderem in Regensburg mit einer Kanzlei vertreten.
Auf Nachfrage sagte Linhart, er habe sich natürlich nicht ins Spiel gebracht. Die Partei drehe oft sehr dynamisch ihr Kandidatenkarussell und da lande man manchmal unversehens auf solchen Plätzen. „Ich bin übrigens nicht der erste aus dem Landkreis Cham, der da in Regensburg gehandelt wird“, so Linhart. Schon vor einem Jahr sei für einige in der Regensburger und Oberpfälzer CSU denkbar gewesen, dass Markus Sackmann die OB-Kandidatur übernehmen könnte. Er wäre nicht der erste gewesen, der aus Landes- oder Bundespolitik auf ein kommunales Spitzenamt wechselt, zumal der OB von Regensburg natürlich schon ein ganz besonderer Job sei, sagt Linhart. Einige Regensburger CSU-ler wünschten sich zudem einen externen Kandidaten, der in deren Parteiengezänk nicht direkt verstrickt sei. Gehen würde eine „externe Kandidatur“ übrigens ohne Probleme: das bayerische kommunale Wahlbeamtenrecht sei sehr an das „normale“ Beamtenrecht angelehnt. Das heißt, dass ein hauptberuflicher Landrat oder Oberbürgermeister nicht dort wohnen muss, wo er amtiert, anders als ein Gemeinde- oder Kreisrat oder ein ehrenamtlicher Bürgermeister. Solche Fälle gebe es immer wieder. Theoretisch könne man sogar ehrenamtlicher Kreisrat an seinem Wohnort bleiben. Der Oberbürgermeisterposten von Regensburg sei in jedem Fall immer ein paar Gedanken wert, sagte Linhart. (ck)
