Tradition
„Stammtisch der Jungen“ wird 50

Im Hotelgasthof Dietmayr trifft sich die Runde jede ersten Samstag eines Monats.

31.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:18 Uhr
Lothar Röhrl
Ein Prosit auf den 50.: Zwei der neun Stammtisch-Mitglieder, Werner Neumüller (r.) und Xaver Zoch (l.) mit Wirt Franz Dietmayr. Lothar Röhrl −Foto: Lothar Röhrl

Stammtisch bedeutet: Einmal pro Woche oder pro Monat zusammensitzen, locker plaudern, engagiert diskutieren und – natürlich – sich ab und zu zuprosten. Ein solcher Treffpunkt ist der „Stammtisch der Jungen“ im Hotelgasthof Dietmayr in der Bahnhofstraße. Trotz des Namens gehört er zu den ältesten in Neumarkt. Am heutigen 1. April wird er 50 Jahre alt.

Seit 1972 hält der Stammtisch an einer Tradition fest: Er kommt an jedem ersten Samstag eines Monats zusammen. Diese Runde heißt so, weil es zum Zeitpunkt der Gründung einen älteren Stammtisch gegeben hatte. Der erste Treffpunkt der „Jungen“ ist das „Gasthaus zur Ostbahn“ gewesen. Dieses stand da, wo sich jetzt der Hotelgasthof Dietmayr befindet.

„Bei unserer Gründung hatte es acht Mitglieder gegeben“, erinnert sich Vorsitzender Paul Dietmayr. Die Mitgliederzahl ist in den 50 Jahren danach nicht erheblich über dieses bescheidene Startniveau hinaus gewachsen. Denn in der Historie des Vereins hat es zu Spitzenzeiten gerade mal zwölf Mitglieder gegeben. Zwei Gründungsmitglieder leben noch: Rupert Scharpf und Helmut Zißler. Bis heute ist der Startzeitpunkt 19.30 Uhr geblieben. Weil der frühere Stammtisch-Vorsitzende Josef Klein ein Fan des 1. FC Nürnberg war, steht schon auch jetzt noch ein Tagesordnungspunkt fest: Diskussion über die Lage des FCN. Zur Runde gehören aber auch Bayern-Fans.

Bei den „Jungen“ war anfangs ein Monatsbeitrag von fünf D-Mark festgelegt. Damit sind Ausflüge des Stammtisches mitfinanziert worden. Unvergessen bleibt Paul Dietmayr der Ausflug 1975 nach Berlin. Dort wurde auch das Bundesliga-Spiel zwischen Hertha BSC und Bayern München vor 80 000 Zuschauern besucht. Am Dietmayr-Stammtisch wird oft über dieses Spiel gesprochen. Noch mehr als die aus heutiger Sicht unvorstellbare 1:4-Niederlage der Bayern ist das erste Eigentor, das Franz Beckenbauer in seiner Karriere passiert war, in Erinnerung. Weil derzeit nicht alle da sind, wird am 7. Mai größer gefeiert. (nlr)