Landwirtschaft
Steinmehl macht Gülle wertvoll

Gülle muss nicht stinken. Steinmehl macht sie deutlich geruchsärmer. Und auch auf den Ertrag wirkt sich das Biolit aus.

21.03.2015 | Stand 16.09.2023, 7:11 Uhr
Alois Dachs
August Helm zeigt den Wasser-Vitalisator, der für energiereiches, belebtes Wasser sorgen soll. −Foto: Dachs

Die Landbevölkerung singt in diesen Tagen ein garstig Lied über die Bauern, die mit Anbruch des Frühjahrs Hunderttausende Liter Gülle auf die Felder und Wiesen bringen und dabei unfreiwillig für die typische „Landluft“ sorgen. „Gülle muss nicht stinken“, sind Rudi Höpfl aus Hunderdorf und August Helm aus Ertl im Kreis Amstetten (Österreich) überzeugt. Mit einem sogenannten Biolit, hergestellt aus Mehl von Lavagestein, werden Gülle und Jauche durch ein spezielles Informationsverfahren besondere Wirkungseigenschaften aufgeprägt, informierte August Helm am Donnerstagabend bei seinem Vortrag im „Haus am Regenbogen“ für die Arbeitsgemeinschaft der noch produzierenden Landwirte Oberpfalz (AnpLO).

Blieb auch die Zahl der Zuhörer klein, so waren die Informationen umso interessanter, betreffen sie doch einen Kritikpunkt, mit dem die Landwirtschaft seit Jahren zu kämpfen hat: Die Freisetzung von großen Mengen an Nitraten bei der Gülledüngung. Die Beimengung von „informiertem Steinmehl“ (nach Angaben der Vertreter für Lekra Vital-Produkte reichen zwei Kilogramm für rund 200 Kubikmeter Gülle) soll vor allem im feinstofflichen Bereich der Pflanzen gezielte Reaktionen auslösen.

Gülle wird deutlich homogener

Teilnehmende Landwirte bestätigten in der ausgiebigen Diskussion nach dem Vortrag die wesentlichen Punkte: Durch die Steinmehl-Beimischung gibt es kaum Schwimmdecken auf den Güllegruben, die Gülle wird deutlich geruchsärmer, Treibkanäle im Stall werden nicht mehr verstopft, die Viehbestände bleiben gesünder, Fliegen und Ungeziefer im Stall werden deutlich weniger. Die Gülle wird homogener und muss vor dem Ausbringen meist nicht einmal mehr aufgerührt werden.

Die Wirkung der mit dem Biolit versetzten Gülle soll zu einer verstärkten Bakterientätigkeit und zu einer aeroben Umsetzung führen, die für Pflanzen, Blatt und Wurzeln verträglicher ist, keine giftigen Substanzen und Gase mehr entstehen lässt, so der Referent. August Helm lieferte durch eine ganze Reihe wissenschaftlicher Untersuchungen verschiedener deutscher und österreichischer Universitäten den Beweis für die Wirksamkeit der Vitalisierungsprodukte.

Wasser enthält mehr Sauerstoff

Unter anderem zeigte er am Beispiel von Badeseen, die durch Algenbildung und hohe Schadstoffbelastung gesperrt werden mussten, die schnelle Wirksamkeit der Vitalisierungsmethode mit Steinmehl auf. Schwebeteilchen setzen sich schneller am Boden ab, wodurch das Wasser klar wird und Pflanzenwachstum deutlich zurück geht. Auch die Selbstreinigungsprozesse von Abwässern ließen sich durch den Steinmehleinsatz deutlich beschleunigen, erläuterte der Referent an verschiedenen Beispielen.

Auch Blumen- und Gartenerde könne durch Steinmehlzusätze in geringen Mengen (10 bis 50 Gramm pro Kubikmeter Gießwasser) deutlich mehr Mikroorganismen aktivieren. Gute Resultate zeigten sich im landwirtschaftlichen Obst- und Gemüsebau, beispielsweise als Vorbeugung gegen Befall mit Mehltau. Schließlich könne auch das Wohlbefinden der Tiere und ihre Widerstandskraft gegen Krankheiten durch das Steinmehl gesteigert werden.

Der Wasser-Vitalisator schaffe nach dem Anklemmen an die Leitung „energiereiches, belebtes Wasser“, dessen Genuss Mensch und Tier gleichermaßen gut tut, so August Helm.