Interview
„Synergieeffekte passen gut zusammen“

Landwirt Markus Herzog führt in Rohr bei Freystadt einen konventionellen Milchviehbetrieb und betreibt eine Biogasanlage.

06.03.2017 | Stand 06.03.2017, 16:18 Uhr
Die Biogasanlage auf dem Hof in Rohr ist ein wichtiger Energielieferant für Familie Herzog und 500 weitere Familien. −Foto: Klasse 8s/Ostendorfer Gymnasium

Warum haben Sie die Biogasanlage gebaut?

Wir betreiben die Anlage seit 2005. Der Grund für den Bau war, dass man für die Pflanzen, die nicht an Tiere verfüttert wurden, schlechte Preise bekam und es fast unwirtschaftlich war, noch die Felder zu bewirtschaften. Die Synergieeffekte zwischen Biogasanlage und Tierhaltung passen gut zusammen.

Womit betreiben Sie Ihre Biogasanlage und warum?

Wir betreiben die Biogasanlage zu 40 Prozent mit Gülle und Mist von eigenen Rindern sowie Mist einer benachbarten Hühnermast, 40 Prozent Silomais und 20 Prozent Wiesengras. Seitdem bauen wir keinen Raps, aber mehr Mais an, weil Mais kostengünstiger und besser für die Biogasanlage ist. Insgesamt kaufen wir nur fünf Prozent Mais zu, den Rest bauen wir selbst an.

Wie lange dauert es, bis die Bakterien die Pflanzen zersetzt haben und Gas entsteht?

Der ganze Prozess dauert etwa Hundert Tage. Die ersten 30 Tage im ersten Behälter geht es schneller, im zweiten und dritten Behälter sind die Pflanzenreste dann insgesamt noch 70 bis 80 Tage.

Was machen Sie mit dem Gas?

Das gesamte Gas wird verstromt. Es wird in einem Blockheizkraftwerk verbrannt. Danach wird der Strom in das Netz des Dorfes eingespeist.

Würden Sie heute noch mal eine Biogasanlage bauen und hat sich die Biogasanlage für Sie gelohnt?

Für uns lohnt sich die Biogasanlage. Aber wir würden uns heute gegen einen Bau entscheiden, weil der Staat mittlerweile die gesetzlichen Bedingungen zum Bau einer Anlage verschärft hat und die Einspeisevergütung gesunken ist.

(Interview: Teresa Forster, Leo Fürsich, Emma Noack, Lucas Schäfer, Victoria Scherer, Jule Schwedmann)

„Umwelt macht Schule“ ist ein Projekt unter dem Dach der Kampagne des Bundesumweltministeriums „Projekt Erdballkunde – Jugend macht Umwelt“ (www.erdballkunde.de). Es steht unter der Schirmherrschaft von Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks und wird mit dem IZOP-Institut Aachen umgesetzt. Die Mittelbayerische Zeitung ist Medienpartner der Initiative. Auf dieser Seite schreibt die Klasse 8s des Ostendorfer Gymnasiums in Neumarkt.