Landesversammlung
Theo Zellner ist BRK-Ehrenmitglied

Spitzenvertreter des Roten Kreuzes und der Bayerischen Staatsregierung würdigten die Verdienste des scheidenden Präsidenten.

05.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:33 Uhr
Nach acht Jahren ist Theo Zellner nicht mehr als BRK-Präsident angetreten – und wurde mit einer Reihe von Ehrungen verabschiedet. −Foto: Karl Pfeilschifter

Unter besonderen Bedingungen musste am Samstag die 40. Landesversammlung des Bayerischen Roten Kreuzes in der Münchner Olympiahalle abgehalten werden. Wegen Corona fand die Zusammenkunft als teilvirtuelle Präsenzveranstaltung statt, das heißt, die mehr als 400 Delegierten aus ganz Bayern mussten virtuell teilnehmen. Am Sonntag fand dezentral das nach der Satzung notwendige Urnenwahlverfahren statt. In der Oberpfalz mussten die Delegierten am Sonntagvormittag ihre Stimmen in Schwandorf und Regensburg abgeben.

Löwe und Staatsmedaille

Nach acht Jahren im Amt als Präsident des Bayerischen Roten Kreuzes ist Theo Zellner nicht erneut als Präsident angetreten. Landtagspräsidentin und BRK-Botschafterin Ilse Aigner, DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt, Staatsminister Joachim Herrmann und Staatsminister Klaus Holetschek würdigten die Leistungen des scheidenden BRK-Präsidenten.

Aigner kündigte an, Zellner aufgrund des wertvollen Dienstes als BRK-Präsident den bayerischen Verfassungsorden zu verleihen. „Wenn du heute von der Brücke des BRK gehst, hast du das Bayerische Rote Kreuz in eine gute und solide Zukunft geführt“, sagte sie in ihrer Laudatio. Und Innenminister Herrmann betonte: „Du hast ein bestens bestelltes Feld hinterlassen, dafür meinen herzlichen Dank.“ Er überreichte Zellner als Anerkennung den Bayerischen Löwen.

Gesundheitsminister Holetschek verlieh Zellner die Staatsmedaille für Verdienste um Gesundheit und Pflege. „Ich bin mir sehr sicher, dass Theo Zellner diese Auszeichnung stellvertretend für die vielen helfenden Hände des BRK verdient hat!“, so der Minister. Mit einem persönlichen Buchgeschenk bedankte sich Gerda Hasselfeldt beim scheidenden Präsidenten, der sich weiter als Vorsitzender im BRK-Kreisverband Cham einbringen wird. „Hier stehen in nächster Zeit spannende Projekt an, auf die ich mich sehr freue“, so Zellner. „Langeweile ist ein Zustand, der in meinem Leben keinen Platz hat“, versicherte er.

Bezüglich der Bekämpfung der Corona-Pandemie führte Zellner aus: „Impfen ist eine soziale Bürgerpflicht und keine Privatsache. Es hat schon gar nichts mit Freiheit zu tun. Das Einzige an dieser sogenannten Privatsache ist die Gefährdung des Gesundheitssystems. Deshalb erheben wir als Rotes Kreuz die Stimme, weil wir aus der Gesellschaft heraus für dieses Gesundheitssystem mit Verantwortung tragen“, betonte Zellner unter dem Beifall der Anwesenden und forderte ein Ende von Endlosdebatten über Impflicht, Lockdown, Teillockdown und anderen Schlagwörtern, denn dies seien Zumutungen und ein Schlag ins Gesicht für all diejenigen, die in Krankenhäusern, Rettungsdiensten und Seniorenheimen bis an die Grenzen der Belastung frustriert und auch zornig das Gesundheitssystem aufrechterhalten. Als richtig nannte er die in Bayern beschlossenen Maßnahmen.

Nach fast acht Stunden erfuhr der scheidende Präsident bei der Landesversammlung noch eine besondere Ehrung. Vizepräsidentin Brigitte Meyer war es vorbehalten, ihm nach einstimmigem Beschluss des Landesvorstands die Ernennungsurkunde zum BRK-Ehrenmitglied zu überreichen. Sie erinnerte an die Landesversammlung am 6. Dezember 2013 in Altötting, bei der Zellner zum Präsidenten und sie zum Vize gewählt worden waren.

Sichtbare Meilensteine gesetzt

Meyer blickte auf die lange Theo Zellner-BRK-Ära zurück, die mit der Mitgliedschaft 1989 begann. Seit 1997 ist er in Cham Kreisvorsitzender. Gekrönt wurde die erfolgreiche Arbeit durch das Amt des BRK-Präsidenten. Dieses habe er mit viel Kraft, Zeit und Energie geführt, so die Laudatorin. Es seien keine einfachen Jahre gewesen. Meyer erinnerte an die Flüchtlingsströme, eine Hochwasserkatastrophe und eine Schneekatastrophe – ¨und dann die Corona-Pandemie seit zwei Jahren.

Zellner habe sichtbare Meilensteine gesetzt, die immer mit seinem Namen verbunden sein werden, Beispiele seien sein Engagement für den grenzüberschreitenden Rettungsdienst und sein Einsatz für das Bayerische Zentrum für besondere Einsatzlagen. Weiter habe sich Zellner große Verdienste für die Helfergleichstellung und die Novellierung des Bayerischen Rettungsdienstgesetzes erworben. (cft)