Sie kennt jedes Geheimnis der jungen Mädchen am Schafhof. Ihr Gesicht zeigt, was Worte kaum auszudrücken vermögen: Bescheidenheit, Zufriedenheit und den Umstand, dass das Leben für sie keine Last ist – Theresia Sammüller, geb. Wild, die „Sammüller-Oma“, feierte ihren 80. Geburtstag. Morgens trägt sie aus reiner Freude an der Bewegung an der frischen Luft das Neumarkter Tagblatt aus, hilft dann in der Wäscherei des Hauses aus und abends steht sie hinter dem Tresen. „Die jungen Leute halten auch mich jung“, sagt die Jubilarin. Am 13. Juli 1937 wurde sie in Berngau als viertes von sechs Kindern geboren. Nach der Schule ging sie in zwei Nürnberger Wirtschaften und einer Wäscherei „in Stellung“. Bei der Hochzeit ihrer Schwester Walli lernte sie ihren Mann Ludwig kennen. Am 20. November 1960 wurde geheiratet. Fünf Mädchen und einem Buben schenkte sie das Leben. Zehn Enkelkinder lassen jede Familienfeier zu einem Freudenfest werden. Seit 57 Jahren lebt sie auf dem Schafhof. „Da ist mein Platz, da gehöre ich hin.“ Zuerst war es eine Landwirtschaft mit angeschlossener Bierwirtschaft. 1979 brannten große Teile des Hofes ab.
„Und wenn es noch so schwer war, ans Aufgeben haben wir nie gedacht.“ Ende der 80er-Jahre wurde vermehrt ausgekocht – der Gasthof entwickelte sich bis zum heutigen Bio-Berghotel. „Qualität war uns immer wichtig und der faire Umgang mit unseren Mitarbeitern. „Deswegen müssen wir auch ein bisschen teurer sein“, sagt sie selbstbewusst.
„Unser Personal hat für uns einen hohen Stellenwert. Festanstellung, faire Löhne und ein menschlicher Umgang gehören dazu.“ Am Nachmittag überbrachte Oberbürgermeister Thomas Thumann die Glückwünsche der Stadt. „Froh bin ich, wenn der Trubel vorbei ist und ich meine Arbeit wieder in Ruhe machen kann“, ließ die Jubilarin zum Abschied verlauten. (phs)
