Aktion
Treffpunkt für Frieden

Das Dekanat bietet eine Gelegenheit zum friedlichen Austausch. Der Erlös geht an ukrainische Kriegsopfer.

26.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:48 Uhr
Diakon Xaver Bösl und seine Helfer bei der Eröffnung −Foto: Wolfgang Fellner

„Was für ein Gegensatz, auf der einen Seite die russische Aggression auf meine ukrainische Heimat und hier in Neumarkt vor unserem Rathaus der Treffpunkt Frieden.“, so eröffnete die Ukrainerin Tetiana Aristarkhova die Aktion des katholischen Dekanats vor dem Rathaus. Hinter der Aktion steht Diakon Xaver Bösl, der Menschen unterschiedlicher Generationen, Organisationen und Nationen zusammenbringen möchte.

Den Treffpunkt bildet eine „Marktbude“, die derzeit von Jugendlichen der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) renoviert wird. In der Zeit vom 23. April bis 8. Mai besteht neben der Möglichkeit zum Gespräch, dabei tagsüber Kaffee und Kuchen zu erwerben. Der Erlös fließt in Projekte für die Unterstützung ukrainischer Kriegsopfer und Geflüchteter. Beteiligt sind Schulklassen, Firm- und Jugendgruppen und Selbsthilfeorganisationen, hießt es in einer Pressemitteilung.

Das Projekt wird von der Stadt Neumarkt unterstützt, so darf die Bude zwei Wochen am Rathausplatz stehen. Schulklassen aus den Mittelschulen Weinberger Straße und Neumarkt-West, Firmlinge aus Pölling, Heilig Kreuz und der Hofkirche, der Freundeskreis für Suchtkrankenhilfe, der katholische Frauenbund und die Selbsthilfegruppe Verwaister Eltern werden ehrenamtlich den Treffpunkt betreiben. Ein besonderes Angebot im Rahmen des „Treffpunkts Frieden“ ist eine Postkartenaktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).

Bei der Eröffnung betonte Stephan Götz von der Diözese Eichstätt die Wichtigkeit, gemeinsam über Ursachen und Folgen des Angriffskriegs der Russischen Föderation auf das ukrainische Volk zu sprechen und diesen Dialog mit der Sammlung für humanitäre Hilfe zu verknüpfen. Er rief alle Neumarkter auf, die Möglichkeit am „Treffpunkt Frieden“ zum Austausch bei einer guten Tasse Kaffee zu nutzen.

Aristarkhova berichtete über Ihre Heimatstadt Charkiw, die durch täglichen starken Artilleriebeschuss und permanente Bombardierungen der russischen Armee schwer zerstört ist. Von vormals 1,5 Millionen Einwohner sind immer noch 500.000 in der Stadt. Anders als in der bereits ausgelöschten Hafenstadt Mariupol hat die ukrainische Arme die Einkesselung von Charkiw bisher verhindert, so dass auch humanitäre Hilfe für die Stadt von außen weiter möglich ist. Und Neumarkt hat durch unzählige Hilfsprojekte diese humanitäre Hilfe immer wieder möglich gemacht. Sie bat alle Anwesenden, für die Menschen in der Ukraine und den Frieden in Europa zu beten.