Projekt
Ungenutzte Flächen werden bunt

Mit angelegten Blühstreifen und Hecken will Landwirt Peter Meyer der Natur etwas zurückgeben. Und es funktioniert, sagt er.

04.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:53 Uhr
Günter Treiber
Landwirt Peter Meyer hat einen 1800 Quadratmeter großen Blühstreifen angelegt, der jetzt Lebensraum für unzählige Insekten ist. −Foto: Sandra Foistner

„Es ist eine Freude, zu sehen, wie sich unzählige Hummeln, Schmetterlinge und viele andere Insekten auf den Blüten tummeln, da geht mir wirklich das Herz auf“, sagt Landwirt Peter Meyer aus Holnstein, während er das muntere Treiben auf dem von ihm angelegten, 1800 Quadratmeter großen Blühstreifen verfolgt.

Der Milchviehhalter konnte im Jahr 2016 am Projekt „Kulturlandplan“ der Neumarkter Lammsbräu teilnehmen. Im Zuge dessen hat er zusammen mit Kulturlandberaterin Katharina Schertler für seinen Betrieb nachhaltige Artenschutzprojekte entwickelt und umgesetzt, schreibt die Öko-Modellregion in einer Pressemitteilung.

Auf einem seiner Felder hat Meyer einen 300 Meter langen und sechs Meter breiten Blühstreifen mit verschiedenen Arten angelegt. Margeriten, Glockenblumen, Ackerwitwenblume, Schafgarbe, Klee aber auch Gräser und viele weitere Arten lassen diese in schillernden Farben strahlen. „Der Blühstreifen wird nur einmal jährlich gemäht. So können die Pflanzen den ganzen Sommer über abwechselnd blühen, aussamen und sich vermehren“, so Meyer.

Auch auf dem benachbarten Acker hat er einen 450 Meter langen und sechs Meter breiten Streifen angelegt. Hier hat er eine Hecke mit ausgewählten Arten wie etwa Weißdorn, Schlehe, schwarzem Holunder, Waldhasel und Wildrosen gepflanzt. Der Landwirt möchte mit gutem Beispiel vorangehen und einen Beitrag zur Biodiversität leisten. „Wir nehmen von der Natur, deshalb möchte ich im Gegenzug der Natur Lebensraum zurückgeben“, sagt Meyer. Inzwischen hätten sich hier auch wieder Rebhühner angesiedelt.

„Biotope wie etwa ein 500 Meter vom Wald entfernt liegendes, inselartiges Gehölz sind für das Überleben von Arten zu klein und die isolierte Lage erschwert den Austausch zwischen Populationen. Die Hecke und der Blühstreifen verbinden den angrenzenden Wald und das alleinstehende Wäldchen zu einem Biotop-Verbund, in dem sich Arten ansiedeln und ausbreiten können“, erklärt Meyer.

„Für die Hecke haben wir eine breite Palette an Arten zusammengestellt, die auf dem Oberpfälzer Jura vorkommen, um möglichst vielen Tierarten die Möglichkeit der Ansiedlung zu geben“, sagt Landschaftsarchitekt Ralf Bundesmann vom Landschaftspflegeverband Neumarkt. Ein hoher Anteil an dornigen und stacheligen Arten wurde verwendet, um der Vogelwelt wie etwa dem Neuntöter gute Brutmöglichkeiten zu bieten.

Das Projekt wurde unterstützt von der Öko-Modellregion Landkreis Neumarkt. Der Landschaftspflegeverband Neumarkt hat den Pflanzplan für die Hecke erstellt sowie Pflanzen und Materialien organisiert. Die Kosten hat der Landschaftspflegeverband Neumarkt übernommen, der einen Zuschuss von 80 Prozent aus dem Landschaftspflegeprogramm der Naturschutzbehörden erhalten hat. Das Saatgut wurde über die Kreisgruppe des Bund Naturschutz finanziert.