Stadtrat
Velburg mit Rekord-Haushalt

Die Stadt will im Jahr 2022 viel Geld in die Hand nehmen. Das ist geplant.

13.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:14 Uhr
Wolfgang Schön
Allein eine Million Euro werden in diesem Jahr für die Erschließung von weiteren Gewerbeflächen ausgegeben, im Bild „Gewerbegebiet Velburg-Herz-Jesu-Berg – Kellerweg 1“. −Foto: Wolfgang Schön

Der Gesamthaushalt der Stadt Velburg weist für das Haushaltsjahr 2022 einen Rekordansatz in Höhe von 23 340 730 Euro aus und liegt damit noch einmal um rund 750 000 Euro über dem Ansatz des Vorjahres 2021, was schon einen neuen Höchststand bedeutete. Auf den Verwaltungshaushalt entfallen dabei 12 316 580 Euro und auf den Vermögenshaushalt 11 024 150 Euro.

Wie die Stadtkämmerin Karin Eglmeier bei der Präsentation ihres imposanten Zahlenwerks hinwies, sind für die Investitions- und Investitionsfördermaßnahmen in 2022 keine Kreditaufnahmen vorgesehen. „Der Haushaltsansatz ist ausgeglichen“, so Eglmeier.

Bau-Aufträge stocken

Die Entwicklungen der vergangenen Monate lassen nun aber doch Eintrübungen aufkommen. Manche Unternehmer leiden unter der mangelnden Rohstoffversorgung, sodass Aufträge nicht wie beabsichtigt ausgeführt und Produktionen zurückgefahren werden müssen. Vorsorglich hat die Stadtkämmerin den Ansatz für das Gewerbesteueraufkommen, im Vorjahr bedeuteten die 2 212 000 Euro ebenfalls ein Rekordaufkommen, für 2022 auf 1 950 000 Euro reduziert. „Sollten es mehr werden, freuen wir uns darüber, wir sind aber auch bei einer Reduzierung gewappnet“, so die Kassenverwalterin. Bei den Einnahmen im Verwaltungshaushalt macht die Einkommen-/Umsatzsteuerbeteiligung mit über 3,4 Millionen Euro den Löwenanteil aus, gefolgt von den vorausberechneten Gewerbesteuereinnahmen (1,950 Millionen), den Verwaltungs- und Benutzungsgebühren in Höhe von knapp 1,7 Millionen Euro und den erwarteten Schlüsselzuweisungen in Höhe von 1,573 Millionen Euro.

Bei den Ausgaben im Verwaltungshaushalt verschlingen den Löwenanteil die Personenkosten in Höhe von über 3,4 Millionen Euro für die mittlerweile über 100 Beschäftigten bei der Stadt Velburg. Sächliche Verwaltungs- und Betriebsaufwendungen in Höhe von knapp drei Millionen folgen. Die Einnahmen im Vermögenshaushalt setzten sich zu fast der Hälfte (5,230 Millionen Euro) aus den zu erwarteten staatlichen Zuweisungen und Investitionen, sowie durch die Zuführung von 2,233 Millionen aus der kommunalen Einnahmen-Rücklage und den knapp 1,5 Millionen Euro aus der Zuführung vom Verwaltungshaushalt der Stadt Velburg zusammen.

Bei den Ausgaben machen die Baumaßnahmen mit knapp sieben Millionen Euro fast zwei Drittel des Haushaltsansatzes im Vermögenshaushalt aus. Weitere 3,452 Millionen sind im Erwerb-Anlagevermögen ausgewiesen. Die freie Finanzspanne ist im Haushaltsjahr 2022 mit rund 1,164 Millionen Euro vorausberechnet. Bei den Investitionen sind Anschaffungen und bauliche Maßnahmen im Feuerwehrwesen mit 465 000 Euro angesetzt, Maßnahmen der Dorferneuerungen in Günching und Deusmauer, sowie der Burg Helfenberg mit 500 000 Euro, Erweiterungsmaßnahmen Kindergärten 550 000 Euro, für den gesamten Schulbereich 350 000 Euro, Straßenerschließungsmaßnahmen, Geh- und Radwegebau zwei Millionen Euro, Gewerbegebiete-Erschließung 1,1 Millionen Euro, Erweiterung und Sanierung Wasserversorgung eine Million Euro und für die Abfinanzierung des neuen Velburger Kulturzentrums Wieserstadl mit Funktionsgebäude und Außenanlagen weitere 830 000 Euro im Haushalt eingestellt.

Haushalt einstimmig abgesegnet

Der Schuldenstand ist am Ende des Haushaltsjahres mit 2,1 Millionen Euro vorausberechnet, mit hinzugenommen werden müssen hier jedoch die 2,316 Millionen Verbindlichkeiten im Kommunalunternehmen Velburg, wo die Bereiche Wasserversorgung und Abwasserentsorgung haushaltstechnisch ausgelagert sind. Hier forderte Stadtrat Norbert Antesberger für zukünftige Haushaltssitzungen die Ausarbeitung eines detaillierten Wirtschaftsplanes, damit die Einnahmen und Ausgabepositionen auch nachvollzogen werden können. Die Abhaltung der Haushaltssitzung am Donnerstagabend im neuen Ambiente des Kulturzentrums stellte eine Premiere dar, nicht jedoch die Entscheidung des Gremiums, das der Haushaltssatzung für das Haushaltsjahr 2022 einstimmig entsprochen wurde. Dies gab es fraktionsübergreifend vorher auch schon.