Stadtrat
Velburg unterstützt Essensretter

Initiative Foodsaver stellte ihr Projekt vor. Damit will die Stadt einen Beitrag gegen die Lebensmittelverschwendung leisten.

09.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:59 Uhr
Andreas Friedl
Lebensmittel, die abgelaufen sind, müssen nicht zwangsläufig weggeworfen werden. −Foto: Harald Tittel/picture alliance / Harald Tittel/-/dpa

Nachdem erster Bürgermeister Christian Schmid die Räte und die nur wenigen Zuhörer begrüßt hatte, ging es in der jüngsten Stadtratssitzung sofort in die Tagesordnung über. Der erste Punkt am Donnerstagabend in der Turnhalle der Grund- und Mittelschule war ein Vortrag von Carina Borutta zum Thema „Foodsharing“.

Jeder kann Lebensmittel retten

Wie erster Bürgermeister Schmid bei der Einleitung zu diesem Thema sagte, sei Foodsharing eine gemeinnützige Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Lebensmittel zu retten. „Gerettet wird, was nicht mehr verkäuflich, aber noch genießbar ist“, so der Rathauschef. Im Anschluss daran erläuterte Borutta die Ziele von Foodsharing. „Im Gegensatz zur sogenannten „Tafel“, für die ein Berechtigungsschein notwendig ist, kann bei Foodsharing, auch „Essen teilen“ genannt, jeder retten, der gegen die Lebensmittelverschwendung ist und somit einen Beitrag gegen die Verschwendung leisten.

Unwetter:Anerkennung:
Besonderen Dank sprach Schmid den Feuerwehren der Gemeinde, dem städtischen Bauhof und allen freiwilligen Helfern aus, die sich nach dem Unwetter am vorletzten Junitag bei der Beseitigung der Schäden und Beeinträchtigungen engagiert haben.Dankesworte richtete er auch an Stadträtin Beate Höß und ihrer Kollegin Kristina Eichenseer, sowie an Jugendpfleger Andreas Steiner, die sich bei der Erstellung des Kinderferienprogramms engagiert haben.

Apropos: Zur Verschwendung führte Borutta an, dass weltweit jährlich etwa vier Milliarden Tonnen Lebensmittel produziert und später davon etwa 1,3 Milliarden Tonnen weggeworfen werden. So appellierte sie, dass Lebensmittel, welche das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben, künftig von sogenannten „Foodsavern“, sprich Essensrettern, bei Restaurants, Cafés und Kioske abgeholt werden und nicht mehr in der Tonne landen, sondern an die Initiative Foodsharing gespendet werden möchten. Bei der anschließenden Fragerunde, bei der viel hinterfragt wurde, war sich das Gremium, einschließlich des Rathauschefs einig, dass man diese Initiative unterstützen solle.

Kein Baugebiet ausgewiesen

Der nächste Beratungspunkt befasste sich mit zwei Bauvorhaben von jungen Leuten, die ihren kleinen Orten, hier konkret Mantlach und Richthofen, mit einem Wohnhausbau treu bleiben möchten und für die aber kein Baugebiet, wie auch die Gründe immer sind, ausgewiesen ist. Nach einigen Wortbeiträgen, ob von erstem Bürgermeister und den Stadträten, kam das Gremium einstimmig überein, dass die Verwaltung zur Einbeziehungssatzung eine Ausarbeitung erarbeiten soll.

„Seitens der Stadt Velburg sind grundsätzlich städtebauliche Ziele in den Vordergrund zu stellen. Dennoch kann und sollte die Möglichkeit zur Schaffung von Bauland durch den Erlass einer Einbeziehungssatzung genutzt werden“, so eine Aussage des ersten Bürgermeister. Dem pflichteten die beiden Stadträte Konrad Maget und Stefan Segerer bei: „Wir sollten die Dörfer unterstützen und deshalb Bauten zulassen.“

Jahresrechnung für 2020

Zur Information für das Gremium erläuterte der erste Bürgermeister kurz die Jahresrechnung für das Jahr 2020 vor. So betragen hier die Einnahmen aus dem Verwaltungshaushalt 11 936 857,62 Euro. Die Ausgaben betragen hier die gleiche Summe. Die Einnahmen im Vermögenshaushalt belaufen sich auf 7274057,76 Euro. Identisch sind hier auch die Ausgaben. Somit beträgt der Gesamthaushalt der Stadt Velburg für das Jahr 2020 insgesamt 19 210 915,38 Euro. Kein „Grünes Licht“ mussten die Stadträte zwei Bauvorhaben im Baugebiet „Finkenherd-Süd 2“ geben.

Grund dafür war, dass beide Vorhaben, konkret Wohnhäuser mit Garagen, sogenannte „Freisteller“ sind und den Festsetzungen des Baugebietes entsprechen. Noch kurz erläuterte Bürgermeister, dass das diesjährige Bürgerfest, nicht in gewohnter Form stattfinden kann: „Wir wollen hier kein Risiko eingehen.“