Passionsspiele
Verdienstorden für den Neumarkter Ludwig Haubner

13.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:44 Uhr
Lothar Röhrl
Landrat Willibald Gailler (li.) überreichte Ludwig Haubner die Auszeichnung, mit dabei waren auch Sohn Wolfgang und Schwiegertochter Michaela. −Foto: Lothar Röhrl

Mit Ludwig Haubner ist am Dienstag ein enorm vielseitiger, sich in den Dienst der Allgemeinheit stellender Neumarkter mit einer hohen Auszeichnung bedacht worden. Landrat Willibald Gailler hat ihm die „Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik“ verliehen.

Gailler wies in seiner Laudatio darauf hin, dass Haubner „in einer tiefen und innigen Verbundenheit mit seiner Heimat“ lebe. Er versuche, den „großen Schatz des Brauchtums zu bewahren“. Besonders hob der Landrat hervor, dass der 88-Jährige ein großes Herz für Bedürftige und Notleidende im Landkreis und in der ganzen Welt habe. Oft habe er Benefizkonzerte organisiert. „All das geschieht in einer bewundernswerten Bescheidenheit.“

Seit 51 Jahren spielt Haubner in der Wallfahrtkirche auf dem Mariahilfberg Orgel. Eine Entlohnung dafür habe er immer abgelehnt, sagte Gailler. Und welches Lied spielt er am liebsten auf der Orgel? „I am sailing“ von Rod Steward, sagt der 88-Jährige. Es erinnere ihn an seinen verstorbenen Sohn Bernhard Maria. Weil er findet, dass das neue Gotteslob sehr schöne Kirchenlieder enthalte, wähle er oft einige für die Gottesdienst-Begleitung aus.

In seiner Zeit als Volksschullehrer in Deinschwang hatte Haubner erst den dortigen Männergesangverein geleitet und dann das Trio „Wurschtbachtaler Musikanten“ gegründet, listete Gailler weitere ehrenamtliche Aktivitäten auf. Außerdem spiele er immer noch Hackbrett im Freundeskreis-Ensemble. In diesem wirken außerdem Rüdiger Schmiedl (Geige), die Sulzbürger Kabarettistin Lizzy Aumeier (Kontrabass) sowie Lizzy Aumeiers Mutter Gertraud (Zither) mit. „Traudl“ Aumeier sei auch die Person gewesen, die Haubner als neuen Träger der Verdienstmedaille vorgeschlagen habe, verriet der Landrat.

Untrennbar verbunden ist Ludwig Haubner mit den Neumarkter Passionsspielen. Fünf Mal wirkte er mit enormer darstellerischer Überzeugungskraft als Hoher Priester Kaiphas mit. uch mit bald 90 Jahren interessiert sich Ludwig Haubner dafür, Neues zu erlernen. Seit einigen Jahren sind zum Beispiel Yoga und Saxophon-Unterricht Bestandteile seines Wochenplans. Dazu gehören aber auch die Heimspiele des Fußball-Bayernligisten ASV.