Hilfe
Warme Kleidung für Ukrainer

Gabi Krausnecker wollte dem Kriegsleid nicht tatenlos zusehen. In Abensberg organisierte sie eine spezielle Hilfsaktion.

05.04.2022 | Stand 15.09.2023, 6:06 Uhr
Gabi Krausnecker und Petra Rauscher (v. r.) −Foto: Wolfgang Abeltshauser

Das Leid, das über die Ukrainer seit Beginn des Krieges hereingebrochen ist, lässt auch Gabi Krausnecker nicht kalt. Die Geschäftsfrau, die am Regensburger Tor in Abensberg einen Wollladen betreibt, hat eine Hilfsaktion ins Leben gerufen. Jetzt ist sie beeindruckt von der Resonanz bei ihren Mitmenschen.

Für die Geschäftsfrau war rasch klar, dass sie helfen wolle. Das konkrete Konzept war schnell gefunden: „Stricken kann ich am besten, in den Nachrichten habe ich gesehen wie die Menschen in der Ukraine frieren, da kam die Idee, Kleidungsstücke für sie zu stricken.“

Selbstverständlich brauchte sie Mitstreiter. Sie wandte sich an die Mittelbayerische, um über die Aktion zu informieren. Außerdem machte sie sie über die sozialen Medien bekannt. Ihre Mitmenschen sollten zu Nadeln und Wolle greifen und Kleidungsstücke stricken. Immerhin würden immer mehr Menschen in Deutschland wieder mit der eigenen Hand Kleidungsstücke stricken.

Jetzt freut sich Krausnecker sehr über die Resonanz. Sogar bis von Neumarkt-St. Veit bei Altötting her seien Menschen gekommen, um Spenden vorbeizubringen. Mehrere vollgepackte Kisten waren letztendlich das Ergebnis. Darin sind Socken, Handschuhe, Mützen, Jacken Schals und Pullover zu finden.

Dazu hat Krausnecker ihren Lieferpartner kontaktiert. In ihrem Laden verkauft die Geschäftsfrau Artikel der Firma Lana Grossa aus Gaimersheim, die Wollprodukte aus Italien vertreibt. „Ich habe gebeten, mir Kleidung für die Aktion zur Verfügung zu stellen.“ Auch hier wurde sie erhört. Es kamen etwa Pullover und Schals mit einem Verkaufswert von knapp 3000 Euro an.

Auch Kaffee wird geliefert

Eine der Spenderinnen ist Petra Rauscher. Die Abensbergerin hat nicht nur bei der Strickaktion mitgeholfen, sondern auch eine Kiste voller Kaffee. Den vertreibt sie übers Internet und bietet ihn seit kurzem in einer Gemeinschaftsaktion auch im Laden von Krausnecker an.

Während die Aktion lief, machte sich Krausnecker Gedanken, auf welchen Weg ihre Hilfsgüter in die Ukraine kommen könnten. Denn dafür gab es zugegebenermaßen zu Beginn noch keinen Plan. Kontakt zu einer Hilfsorganisation gab es da noch nicht.

Kontakt zu Josef Kronauer

Dann bekam sie Kontakt zu Josef Kronauer aus Bad Gögging. Der hat vor vielen Jahren die Ukrainehilfe gegründet und unterstützt Menschen dort seit langem. Er hat nach wie vor funktionierende Kontakte in das Land. Seit Kriegsbeginn hat er schon mehrfach Hilfstransporte in die Ukraine organisiert. Beide vereinbarten, die Wollsachen über ihn in die Ukraine zu bringen.

Die Aktion von Krausnecker ist nach ihren Worten jetzt erst einmal beendet. Es habe keinen Sinn, in der warmen Jahreszeit wärmende Kleidung zu spenden. Da würden die Menschen im Zweifel andere Dinge benötigen. Sie ist sich aber sicher: Wenn es im Herbst immer noch dieselbe Not in der Ukraine gibt wie jetzt, würde sie ihre Kunden und Mitmenschen erneut dazu auffordern, zu den Stricknadeln zu greifen.