Neuwahl
Wasserwacht Parsberg hat neuen Chef

Thomas Meier übernimmt die Leitung von Josef Ehrnsperger. Dieser hatte die Ortsgruppe seit 1985 erfolgreich geleitet.

06.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:50 Uhr
Vera Gabler
Thomas Meier (l.) übernimmt symbolisch mit einem Ruder die Vereinsführung der Wasserwacht Parsberg von Josef Ehrnsperger. −Foto: Vera Gabler

„Jetzt hat es gepasst“, sagt Josef Ehrnsperger als scheidender langjähriger Vorsitzender der Wasserwacht. Nach der turnusmäßigen Wahl unter Beachtung aller Hygieneregeln im Burgsaal ist Thomas Meier neuer Vorsitzender.

Stellvertreter bleibt Günther Reithner und die technische Leitung, die Thomas Meier innehatte, obliegt in den nächsten vier Jahren Manuel Graf. Martin Riemann ist sein Stellvertreter. Lisa Forster als Jugendleiterin und Birgit Adlfinger als Stellvertreterin wurden bestätigt, ebenso Christian Käufl mit Hans Gatterbauer als weiterem Mitglied. Inge Eichenseer führte zwölf Jahre die Kasse, sie lässt sich jetzt von Marianne Koller ablösen.

Bereits als Rettungssanitäter tätig gewesen

Beim Ortstermin an der Unterkunft der BRK-Wasserwacht Im Grund stellt sich Thomas Meier der Mittelbayerischen vor. Der 34-jährige Elektrotechniker stammt aus Mausheim bei Beratzhausen, baut aber derzeit ein Haus in Langenried bei Breitenbrunn. „Durch Christian Käufl bin ich 2007 auf die Ortsgruppe der Wasserwacht gestoßen“, erzählt er. Damals war er schon beim Roten Kreuz als Rettungssanitäter engagiert. Er sei gefragt worden, ob er im Namen der Wasserwacht bei einem Festival im Spreewald den Wachdienst begleiten möchte. Es habe ihm sehr viel Spaß gemacht, auch in der Ortsgruppe habe er sich von Anfang wohlgefühlt.

„Er ist in ganz Niederbayern der gefragteste Mann“, ergänzt Ehrnsperger sichtlich stolz. Denn im Laufe der Jahre hat Meier sich alle geforderten Aufgaben in der Wasserwacht nicht nur angeeignet, mittlerweile ist er selbst Ausbilder für Wasserretter, im Schwimmen, für Rettungsschwimmer und Rettungstaucher sowie für Fließwasserretter.

Im Notfall schnell handeln

Die Grundlage für einen Dienst im Wasserrettungsdienst sei die Beherrschung der gängigsten Schwimmstile, um schnell im Notfall handeln zu können, so Meier. Den Brückenschlag zwischen Schwimmen und Rettungsschwimmen bilde die nächste Ausbildungsstufe, bei der man die einfachsten Mittel zur Eigen- und Fremdrettung sowohl in der Theorie als auch in der Praxis lerne. Als Wasserretter müsse man mit erforderlichen Rettungsgeräten und Hilfsmitteln unter erschwerten Bedingungen sachgerecht umgehen, zusätzlich als Fließwasserretter sei der Einsatz mit Schlauchboot und Seiltechnik Voraussetzung.

Vorstandschaft: Aufgabe:
Thomas Meier übernimmt die Führung aus den Händen von Josef Ehrnsperger. Stellvertreter ist weiterhin Günther Reitner.Rettung in Gewässer, dazu wird bei der Ortsgruppe auch ausgebildet. Wegen Corona ist die Wasserwacht dreimal die Woche in der Teststation im Rathaus engagiert.

Auch Motorbootführer gehören zum wesentlichen Bestandteil einer Einsatzgruppe, um die Wasserretter und Rettungstaucher vor allem an großen Gewässern und im Hochwassereinsatz ausreichend zu unterstützen, berichtet Meier weiter. Derzeit hat die Wasserwacht Parsberg unter den 353 Mitgliedern 50 Aktive sowie 40 Jugendliche, die zu Rettungsschwimmern ausgebildet werden. Natürlich habe die Corona Pandemie die Trainingseinheiten auch für die Erwachsenen derzeit gestoppt. Meier und Ehrnsperger sind sich aber sicher, dass bei einem Notfall jeder gelernte Handgriff bei den Aktiven sitze. Das habe sich auch bei dem jüngsten Einsatz bei der Quelle in Mühlbach gezeigt.

Gründung im Jahr 1947

44 Jahre lang war Josef Ehrnsperger in der Vorstandschaft der Wasserwacht Parsberg, die ersten acht Jahre als technischer Leiter, bevor er 1985 ohne Unterbrechung die Ortsgruppe anführte. Er ist es auch, der erzählen kann, dass der verstorbene Franz Sellner 1971 die Wiedergeburt der Wasserwacht Parsberg initiiert hatte. Gegründet wurde die Wasserwacht bereits 1947 mit rund 70 Mitglieder, die als Hauptaufgabe die Betreuung der Schwimmstelle an der Hammermühle innehatte.

Bei den Nachforschungen im Archiv des Roten Kreuzes habe man festgestellt, dass die damaligen Führungsmitglieder mehr der praktischen Arbeit zugeneigt waren. „Es gibt keine schriftlichen Aufzeichnungen“ so Ehrnsperger. Dank Franz Sellner und der Eröffnung des Hallenbades Parsberg hätten sich vor 50 Jahren 50 Mitglieder der Wasserwacht angeschlossen und die Zahl sei innerhalb weniger Monate weiter gewachsen.