Neumarkter Geschichte
Weihejubiläum in der Kirche: Holzheim feierte 50 Jahre St. Walburga

07.05.2023 | Stand 15.09.2023, 0:10 Uhr
Josef Wittmann
Der frühere Pfarrer von Pölling und Holzheim, Matthias Kneißl, predigte beim Weihejubiläum. −Foto: Josef Wittmann

Am Sonntag feierten die Holzheimer, dass der Eichstätter Bischof Alois Brems am 1. Mai 1973 ihre neue Kirche Am Sand der Heiligen Walburga geweiht hatte.

Die Pöllinger Blaskapelle begleitete mit Marschmusik den Festzug. Und alle Vereine des eingemeindeten Dorfes von der Soldaten- und Reservistenkameradschaft über den Obst- und Gartenbauverein, die Schützen bis hin zur Feuerwehr und den Holzheimer Kirwaleut begleiteten Pfarrer, Ministranten und Kommunionkinder ins Gotteshaus.

Pfarrgemeinderatsvorsitzende Jutta Spille hatte sogar die Kommunionkinder eingeladen, die seinerzeit am Weihetag in der nagelneuen Kirche ihre Erstkommunion gefeiert hatten. Auch die drei Neumarkter Bürgermeister, OB Thomas Thumann, Gertrud Heßlinger und Markus Ochsenkühn waren dabei. Weil Holzheim und Pölling seit Menschengedenken pfarrlich zusammengehören, zelebrierten die früheren Pfarrer Albert Ott und Michael Kneißl gemeinsam mit Pfarrer Roland Seger und Pfarrvikar Reddy Allam den Festgottesdienst.

Einfachheit und Offenheit: Keiner kann sich verstecken

Kneißl erzählte in der Predigt von seinem Erstkontakt mit der Kirche St. Walburga im Sommer 1980. Nichtsahnend habe er damals das moderne Gebäude im Vorbeifahren nicht gleich als Kirche erkannt. Als er dann 1988 die Kirche als neuer Seelsorger selbst genutzt habe, „ist Sankt Walburga meine Lieblingskirche geworden“, beteuerte Kneißl. Und zwar wegen ihrer Einfachheit und Offenheit, wo es keine Ecken und Winkel oder erhöhte Altäre gebe, wo das „liturgische Personal“ sich verstecken könne.

„Da musst du dich zeigen vor dem Herrgott und deinen Mitmenschen.“ Die Diözese habe ursprünglich keine richtige Kirche, sondern einen Betsaal mit wenig Spiritualität geplant. Aber die Holzheimer, die zur Hälfte die Kosten hätten bezahlen müssen, und Pfarrer Kneißl hatten die Holzheimer Künstlerin Gertrud Kasper um ein Altarbild gebeten. Sie schuf zusammen mit Ruth Dorner, Martha Gottschalk und Marietta Welker im Altarraum das Bild von den bunten lebendigen Steinen, die zusammen die Kirche bilden.

„Geheimnis“ in der Flammenwand

Die Flammenwand sei eigentlich als Hintergrund für die Heilige Dreifaltigkeit gedacht gewesen, erzählte Kasper nach dem Gottesdienst und auch vier Evangelisten sollten auf den Steinen stehen. Diese Skulpturen seien nun alle wieder in der alten Kapelle im Dorf zu Hause. Das Altarbild möchten die Holzheimer inzwischen nicht mehr missen und wer bibelfest ist und genau hinschaut, entdeckt an der Decke sogar das himmlische Jerusalem der Offenbarung mit Edelsteinen und elf Perlen. Die zwölfte hat sie unten in der Mauer „versteckt“, schmunzelt die Malerin.