Politik
Wenzenbach will die Müllflut eindämmen

Die Verwaltung hat auf Antrag der Fraktion Die Buerger ein Konzept erstellt. Das Ergebnis soll als Flyer verteilt werden.

28.03.2019 | Stand 16.09.2023, 5:42 Uhr
Ralf Strasser

Der Wertstoffhof ist ein Schwerpunkt im Konzept für einen „Wegweiser Abfall für Wenzenbach“. Foto: msr

Plastikmüll, Bioabfall, Sonderabfälle. Es wird diskutiert. Was darf man wo und wie entsorgen. Auch in Wenzenbach und im Gemeinderat ist die Abfallwirtschaft und Abfallvermeidung ein großes Thema. Grund genug für die Fraktion Die Buerger, einen Antrag zu stellen, der Ideen und Lösungsansätze zum Inhalt hat. „Es gibt viele Ansätze, die in einem Gesamtkonzept zusammengefasst und veröffentlicht werden sollten“, formulierten Joachim Böhm und Bernd Eberhard. Der Bitte um die Erstellung eines Gesamtkonzepts mit dem Arbeitstitel „Wegweiser Abfall für Wenzenbach“ kam die Gemeindeverwaltung nach und präsentierte das erste Ergebnis.

Darin sind alle Detailfragen aufgelistet. Grünabfallstellen mit Lageplan. Öffnungszeiten, videoüberwacht oder nicht. Welche Abfälle gehören dorthin? Was darf nicht in den Bauschuttcontainer? Wie wird verwertet? Gibt es Erlöse für die Gemeinde?

Grünabfallplätze überwachen

Die Antworten liefert die Auflistung gleich mit. Etwa, dass die Grünablagestellen in Grabenbach und Grünthal ab Mai rund um die Uhr geöffnet sind. Mit einer Videoüberwachung sollen unrechtmäßige Ablagerungen verhindert bzw. geahndet werden können.

Noch sei es ein Arbeitspapier, erklärte Bauingenieur Jonas Zelzner, Leiter der technischen Bauverwaltung, der das Konzept vorstellte. „Wir haben das Rad nicht neu erfunden“, betonte Bürgermeister Sebastian Koch, dennoch habe man vieles als Status Quo zusammengetragen. Jetzt gehe es darum, diese Informationen möglichst transparent und verständlich an die Bevölkerung weiterzugeben. Die Fraktion Die Buerger zeigte sich zufrieden. „Wir haben jetzt eine klare Konzeption“, sagte Bernd Eberhard, „der nächste Schritt ist eine Veröffentlichung auf der gemeindlichen Homepage, um das Thema anzukurbeln.“ Ein entsprechender Flyer ist in Vorbereitung.

Themen brauchen Zeit. Doch wie lange soll darüber gesprochen werden? Open End oder zeitlich gedeckelt, wie in der jüngsten Gemeinderatssitzung angeregt wurde. Soll ein festgelegtes Ende um 22 Uhr in der Geschäftsordnung festgelegt werden? Oder mit einem Grundsatzbeschluss lediglich der Wille dazu? „Wir haben reichlich Projekte, über die wir entscheiden müssen. Es liegt auch an der Selbstdisziplin der Gemeinderäte“, wandte Koch ein. „Oder an zu vielen Tagesordnungspunkten“, wie Dr. Gerhard Waldherr (SPD) bemerkte. Besser sei es, die Themen auf mehrere Sitzungen zu verteilen. „Wir sind ein Gremium, das über Lösungen reden muss.“ Individuell-zeitliche Anträge zur Geschäftsordnung seien vor allem für die kleineren Fraktionen nicht zielführend, meinte Waltraud Spangel (FW) und sprach von möglichen Redeeinschränkungen. Man werde versuchen es zu entzerren, sicherte Geschäftsführer Benjamin Leistner zu.

Kinderhaus vor der Planung

Das neue Kinderhaus in Wenzenbach geht in die nächste Runde. Auf dem Tisch liegt das Vergabeverfahren der Planungsleistungen, das nicht EU-weit – und damit langfristiger – durchgeführt werden soll (unser Medienhaus berichtete). Die Zeit dränge, so die Argumentation. Waltraud Spange fand es falsch, nicht im EU-Verfahren auszuschreiben. „Wir laufen Gefahr, Fördergelder zu verlieren.“ Nein, sagte Projektplaner Manuel Hofstetter, „wir haben den schriftlichen Nachweis, dass wir förderunschädlich so ausschreiben dürfen.“ Das Gremium einigte sich auf ein Anschreiben von zehn Planungsbüros, die besten Drei werden Ende April in den Gemeinderat eingeladen. Der Sieger erhält einen Vertrag.

„Wir kommen mit reden zu Lösungen.“Dr. Gerhard Waldherr, Gemeinderat

Im Übrigen lege man sich damit bedingt auf den Standort am Jahnweg fest, so Hofstetter auf Nachfrage von Bernd Eberhard. „Es ist zwar nichts in Stein gemeißelt, aber die Planer werden vom Jahnweg ausgehen, wir haben keine zeitlichen Ressourcen mehr“, sagte Hofstetter, auch wenn Bürgermeister Koch sich die Option Standort Schulgarten offen lässt.

Wie reagiert Wenzenbach auf die Signale aus dem Gemeinderat Bernhardswald zum Schulverbandsaustritt, bei denen Stimmen laut wurden, dass man „über den Tisch gezogen werde“? „Das zeugt von großer Unkenntnis“, sagte Dr. Rudolf Ebneth (CSU), schließlich habe man die Austrittsoptionen gemeinsam erarbeitet und das Gutachten zur Wertfeststellung komme von einem renommierten Unternehmen. Auch solle Wenzenbach endlich den Beschluss fassen, selbst den Schulverband verlassen zu wollen. „Wir werden das in einer der nächsten Sitzungen behandeln, nachdem wir mit den Kollegen aus Bernhardswald geredet haben“, erklärte Bürgermeister Koch.